Mittwoch, September 16, 2020

Kunst-Kultur 4 – Artă-cultură 4

 






Kunst-Kultur 4 – Artă-cultură 4

Kunst und Kultur im Visier der politischen Polizei - Arta şi cultura în vizorul poliţiei politice

Aus dem Inhalt dieser Seite – Din cuprinsul acestei pagini



I.



1970/1971: Ingmar Brantsch (1940-2013) wird in der Siebenbürgischen Zeitung kritisiert, der Artikel wird der Securitate in rumänischer Übersetzung überreicht / Ingmar Brantsch (1940-2013) este criticat într-un articol din ziarul repatriaţilor saşi din RFG, iar textul a fost tradus pentru Securitate în limba română

1971: Mitteilung / Bericht - Adresă / notă-raport

1986: Bericht der Hauptabteilung 1 der Securitate in dem die Aufnahme rumäniendeutscher Autoren in den VS erwähnt wird / Notă a Direcţiei 1 a Securităţii în care se aminteşte de primirea în Uniunea Scriitorilor din R.F.G. a unor autori germani din România 

1986: Ingmar Brantsch, Unredlich und undankbar, in: feder, 4/86, S. 16

[2018: Herta Muller: Pe mine nu m-a întrebat nimeni dacă vreau să intru în Uniunea Scriitorilor, Agerpres, 18 aprilie 2018]

[2018. Nobel Prize winner, Herta Muller, says she was not aware is member of Writers Guild: ‘It is absurd theatre', Romania Journal, 19.4. 2018]

[2018: Robert Schwartz, Herta Müller - Opfer rumänischer Eitelkeiten, Deutsche Welle, 20.4. 2018]

[2018: Stefan Both, Documentul prin care William Totok îşi retrage cererea de intrare in Uniunea Scriitorilor din România. La fel a făcut atunci şi Herta Müller, Adevărul, 21.4. 2018]

[Decembrie 1985. William Totok, Cererea de retragere a dosarului de primire în Uniunea Scriitorilor depus la Asociaţia Scriitorilor din Timişoara]

[Dezember 1985. William Totok, Verzichtserklärung auf die Aufnahme in den Rumänischen Schriftstellerverband]

2009: Ingmar Brantsch: Ich war kein Dissident. Autobiographie (Nu am fost disident. Autobiografie), Ludwigsburg, Pop-Verlag 2009, 254 Seiten 




1988: Replik von Richard Wagner auf Angriffe von Ingmar Brantsch während einer Diskussion in Marburg anlässlich der Tagung zur rumäniendeutschen Literatur im Herbst 1989 / Replica lui Richard Wagner după atacurile lui Ingmar Brantsch în cursul unei discuţii desfăşurată la Marburg cu prilejul unui simpozion dedicat, în toamna anului 1989, literaturii germane din România


2014 (1968): Dieter Schlesak (1934-2019) zu „Barbu Elena“ / Dieter Schlesak (1934-2019) despre „Barbu Elena“


***


I. 


[30. November 1970. In der Siebenbürgischen Zeitung erscheint ein langer, nicht unterzeichneter Artikel, „Die fragwürdige Kunst, Tatsachen zu korrigieren”, in dem der anonyme Verfasser auf einen Streit zwischen einem Angestellten des Aufnahmelagers Unna Massen und Ingmar Brantsch, der nach einer Reise in die Bundesrepublik sich geweigert hatte, nach Rumänien zurückzukehren, hinweist. In dem Artikel werden einige Aussagen von Brantsch zitiert, die in der westdeutschen Presse erschienen sind und die wir aus objektiven Gründen nicht überprüfen konnten. Allerdings kann auch nicht der Hinweis der SbZ überprüft werden, in dem es heißt, Brantsch habe vor seiner Ausreise in Rumänien, Leute mit politischen Aussagen eingeschüchtert und würde mit seinem Verhalten der deutsch-rumänischen Völkerverständigung einen schlechten Dienst erweisen: „Damit leistet er weder der Völkerverständigung einen Dienst, noch beherrscht er sein pseudo-marxistisches Brevier; er stellt nicht der Fortschrittlichkeit seiner rumänischen Landsleute, sondern sich selber mit Kategorisierungen dieser Art ein miserables Zeugnis aus. / Wäre noch hinzuzufügen: während Brantsch in Rumänien seine Arbeitskollegen durch eben jene pseudo-kommunistische Unerbittlichkeit sentimental so terrorisierte, daß sie bei seinem Auftreten ängstlich verstummten — was nota bene kein echter Marxist tut —, saß der von ihm apostrophierte Repser R. Lahni als politisch -Verurteilter in stalinistischen Gefängnissen — zwölf Jahre Zwangsarbeit... Brantsch ist als Marxist, als Rumänenfreund, als Kritiker seiner deutschen Landsleute — quod erat demonstrandum — gleichermaßen unglaubwürdig. Was bleibt also übrig? Ein Mann, der sich auch im Westen mit billigen, kurzatmigen Faxen interessant machen will. Wir halten es für unsere Aufgabe, diese Dinge beim Namen zu nennen.” Tatasache ist, dass die Securitate sich für den Zwischenfall interessiert hatte. Am 31. Januar 1971 überreichte ein inoffizieller Mitarbeiter der Securitate eine Übersetzung des Artikels.]

[30 noiembrie 1970. Ziarul Siebenbürgische Zeitung îl critică pe Ingmar Brantsch, reproşîndu-i un comportament dogmatic în România şi, totodată, că prin atitudinea sa ar compromite ideea relaţiilor armonioase, existente între români şi germani. Este greu de apreciat, în ce măsură reproşurile au fost reale. Cert este că Securitatea a primit, pe data de 31 ianuarie 1971, o traducere a textului.] 


SbZ, 20. Jg., Nr. 19, 30. November 1970, S. 1 und 2 (Ausschnitt - fragment)





ACNSAS, SIE 25427,  ff. 23-24


#


[1. Oktober 1971. Mitteilung der Hauptabteilung III aus Bukarest an die Securitate in Kronstadt/Braşov]  

[1 octombrie 1971. Adresă a Direcţiei a III-a din Bucureşti către Inspectoratul Securităţii din Braşov]

ACNSAS, SIE 25427, f. 21


[12. Juni 1971. Auszug aus einem Bericht] 

[12 iunie 1971. Extras dintr-o notă-raport]

ACNSAS, SIE 25427, f. 50

Geschwärzt – anonimizat: Halbjahresschrift – hjs-online 

#


[25. Juli 1986. Bericht der Hauptabteilung 1 der Securitate über den Stand der informativ-operativen Tätigkeit bezüglich der Schriftsteller und Filmemacher. Das Dokument enthält einen Absatz, in dem die Aufnahme rumäniendeutscher Autoren in den Verband deutscher Schriftsteller – VS – erwähnt wird. Fälschlicherweise wird in dem Bericht auch Franz Hodjak erwähnt, der damals nicht VS-Mitglied wurde.]

[25 iulie 1986. Notă privind stadiul muncii informativ-operative în rîndul oamenilor de artă şi cultură, profesionişti şi amatori, îndeosebi al scriitorilor şi cineaştilor. Notă a Ministerului de Interne, Departamentul Securităţii Statului, Direcţia 1. În notă este aminitit şi Franz Hodjak. Acesta nu a devenit atunci membru al Uniunii Scriitorilor din R.F. Germania - VS] 

ACNSAS, D 120, vol. 2, ff. 242-267, hier / aici ff. 247-248





1986: Ingmar Brantsch, Unredlich und undankbar, in: feder, 4/86, S. 16


Die Aufnahme der vier volksdeutschen Kollegen aus dem rumänischen Banat in den BRD VS wird begründet: „Diese vier Autoren dürfen in Rumänien kein Wort mehr veröffentlichen; ihre Namen dürfen nicht mehr erwähnt werden. Sie veröffentli-chen nun in der BRD und haben mithin einen Anspruch darauf, daß hier auch ihre Rechte als Autoren vertreten werden können.“
Unredlich und undankbar

Betr.: „Aufnahme in den VS: Johann Lippet, Herta Müller, William Totok und Richard Wagner“ – feder 4/86, S. 16

Dazu: Natürlich ist es bedauerlich, daß es zu dieser Entfremdung der vier volksdeutschen Schriftstellern und den Behörden ihrer rumänischen Heimat gekommen ist und eine Hilfe (dabei hätte vielleicht Vermittlung auch eine Hilfe sein können) seitens des VS sollte selbstverständlich sein. Der Satz aber „Sie veröffentlichen nun in der BRD...“ ist irreführend, da Lippet und Wagner schon 1976, also vor zehn Jahren, in der BRD Texte publizierten (Nachrichten aus Rumänien , Olms Presse Hildesheim New – York) und Herta Müller ihren Erzählband „Niederungen“, der zuerst in Rumänien erschienen war, ebenfalls schon 1974 [richtig 1984 - Anm. W.T.] im Rotbuch-Verlag West-Berlin herausbrachte und dafür dann vielfach ausgezeichnet wurde im Westen (Preis des ZDF, Rauriser Literaturpreis, Buch des Monats etc.), allerdings erst nachdem sie den Debütpreis des rumänischen VS erhalten hatte.
Als diese Autoren im Westen zu veröffentlichen begannen, waren sie keine Waisenkinder Rumäniens, sondern Lieblingskinder des rumänischen VS, der sie reichlich mit Preisen bedachte. Lippet und Wagner sind Preisträger des Kommunistischen Jugendverbandes Rumäniens [Lippet hat nie diesen Preis erhalten - Anm. W.T.], Wagner erhielt dazu auch noch 1980 den Lyrik-Preis des rumänischen VS (nachzulesen selbst im bundesdeutschen Kürschner 1984). Totok allein hatte es wesentlich schwieriger, von dem ist dafür auch am wenigsten die Rede.
Besonders befremdlich wirkte auch die den beiden Begründungen folgende Erklärungsklammer: „Als Material zu diesem Antrag wurde zusätzlich beschlossen: Der Bundesvorstand wird beauftragt, sich mit dem Bundeskanzleramt und dem Außenministerium in Verbindung zu setzen.“ Nicht aber mit dem rumänischen Schriftstellerverband, dessen Mitglieder meines Wissens sie noch immer sind, zumindest aber waren. [Nur Wagner war Mitglied - Anm. W.T.]  Reine Politik – nichts Literarisches mehr? Ist beim BRD VS der rumänische VS noch nicht einmal eine Anfrage wert? Schöne Solidarität der „Schreibenden“ hier bei uns!
Doch die einseitige Berichterstattung geht weiter. Auf der Mitgliederversammlung des VS NRW vom 19. April 1986 behandelte der Vorsitzende des VS NRW, Volker W. Degener, in seinem Bericht ebenfalls diese vier Fälle und erläuterte: „Rumäniendeutsche leiden besonders stark unter der Isolierung und Verfolgung.“ Eine glatte Verdrehung der Tatsachen. Die Rumäniendeutschen haben selbst heute noch, nach der „Massenauswanderung in die BRD“ seit 1979, die besten kulturellen Möglichkeiten von allen deutschen Volksgruppen auf der ganzen Welt (dafür sind sie dann aber auch mitunter besonders unverschämt und dreist): eigene Schulabteilungen mit deutscher Unterrichtssprache in allen Fächern, Kirchen, eine protestantische Hochschule in Hermannstadt, ein Staatstheater in Temeswar, zwei Tageszeitungen(Neuer Weg landesweit in Bukarest und Neue Banater Zeitung für das Banat in Temeswar), zwei Wochenzeitungen (Karpatenrundschau in Kronstadt und Die Woche in Hermannstadt), eine eigene Literaturzeitschrift, die monatlich erscheint, Neue Literatur in Bukarest und eine eigene wissenschaftliche Zeitschrift, die zweimal jährlich in Hermannstadt erscheint: Forschungen zur Volks- und Landeskunde. Dazu kommen deutsche Rundfunksendungen. Bis vor kurzem gab es auch ein deutsches Fernsehprogramm einmal die Woche und eine Zeitschrift für die Kulturhäuser, Volk und Kultur. 
Durch die Abwanderung gehen leider die Institutionen der deutschen Minderheit langsam aber sicher kaputt. Nicht weil die Rumänen deutschfeindlich wären, sondern weil es keine Leser, keine Kirchengänger, Schüler, Kindergartenbesucher etc. mehr aus den Reihen der deutschen Minderheit gibt. Die Rumänen waren ihren Deutschen immer freundlich gesonnen, hatten diese doch 1919 für den Anschluß Siebenbürgens und des Banats aus der österreichisch-ungarischen Monarchie-Konkursmasse an Rumänien gestimmt.
Jetzt so tun, als ob die Deutschen in Rumänien besonders verfolgt würden, ist einfach unredlich und auch undankbar  dazu, denn die Rumänen, großzügig und liebenswürdig wie sie als Vertreter der östlichen Romania nun mal sind, versuchen den Beitrag ihrer Deutschen zu erwähnen, ja zu würdigen. Es erscheint zur Zeit eine „Geschichte der Deutschen in Rumänien“ (seit dem 12. Jahrhundert) und eine Geschichte der deutschsprachigen Literatur Rumäniens (ebenfalls seit dem Mittelalter). In welchem anderen nichtdeutschsprachigem Land gibt es so etwas auch nur entfernt ähnliches? 
So bedauerlich die aktuellen Schwierigkeiten Rumäniens auch sein mögen, sie anhand der deutschen Minderheit auszurollen, erinnert fatal an die dummdreiste reichsgermanische Besserwisserei unseligen Angedenkens, als schon mal deutsche Volksgruppen mißbraucht wurden.
Schon auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des VS NRW in Paderborn erwähnte ich den Fall des verfolgten Rumäniendeutschen, dem hier als Unterdrücktem Geld und ein Auto gespendet wurden. Der Verfolgte setzte sich ins Wiedergutmachungsauto und fuhr zurück nach Rumänien zur Entgegennahme des Kommunistischen Jugendverbandpreises für Lyrik und Ethik.
Natürlich kann man auch mit Geld und Preisen verfolgt werden, nur sollte man dann auch diese raffinierten Arten der Verfolgung uns mitteilen, man kann aber auch mit „kümmern um einen“ vom Leben zum Tod befördert werden. 
Hoffentlich verfolgen wir die Verfolgten nicht allzu sehr bei uns in der BRD mit unserem zum Teil noch immer reichsgermanischen Heinimentalität wie den armen Rolf Bossert, den wir, die BRD-Gesellen, auf dem Gewissen haben und nicht die Rumänen .
Eine dauernde bevorzugte Behandlung, wie sie vielen ehemaligen DDR-Autoren von Institutionen zu teil wird, ist auf die Dauer eine Benachteiligung, bringt sie doch diese Autoren um eigene „realistische“ Erfahrungen und nimmt ihnen die Möglichkeit der Opposition, indem sie penetrant zu Wohlwollenempfängern degradiert werden.
Ingmar Brantsch, Köln

  • Anm. Der Text von Brantsch wurde auch von Johann Lippet in seinem Band, Das Leben einer Akte. Chronologie einer Bespitzelung, Wunderhorn, Heidelberg 2009, S. 123-126, reproduziert und mit zahlreichen erklärenden Fußnoten versehen.

#

[2018: Herta Muller: Pe mine nu m-a întrebat nimeni dacă vreau să intru în Uniunea Scriitorilor, Agerpres, 18 aprilie 2018]


Herta Muller: Pe mine nu m-a întrebat nimeni dacă vreau să intru în Uniunea Scriitorilor

Scriitoarea Herta Muller, laureată cu premiul Nobel pentru Literatură în 2009, neagă faptul că ar fi membră în Uniunea Scriitorilor din România (USR) şi caracterizează drept o procedură nedemocratică cooptarea sa în Uniune.

„Asta e o glumă? Nici măcar nu ştiam că sunt membră a Uniunii Scriitorilor din România. Pe mine nu m-a întrebat nimeni dacă vreau să intru în Uniune şi nimeni nu mi-a comunicat că am fost admisă - indiferent din ce motiv. Şi când să se fi întâmplat asta? Niciodată nu am primit vreo solicitare de-a plăti cotizaţia“, afirmă celebra scriitoare într-o declaraţie acordată AGERPRES.

Ea spune că, deşi s-a pus problema în anii '80 să devină membru al USR, când a condiţionat primirea de admiterea în Uniune a scriitorului şi jurnalistului William Totok, de vreme ce acesta nu a fost primit, nu şi-a mai exprimat niciodată intenţia de a deveni membră a breslei scriitorilor români.

„Pe vremea când mai trăiam în România, în 1985 sau 1986, s-a pus problema să fiu primită în Uniunea Scriitorilor. Atunci am condiţionat primirea mea de primirea lui William Totok. Dar cum el nu a fost admis, nu am intrat nici eu. De atunci nu am mai avut nici un contact cu această organizaţie. Şi nici ulterior nu mi-am exprimat vreodată intenţia de-a deveni membru al Uniunii. Ce înseamnă tot acest teatru absurd? Un fel de cooptare ca pe vremuri? Cineva decide peste capul meu şi apoi mă trage şi la răspundere. Asta nu este în niciun caz o procedură democratică“, a mai spus Herta Muller.

Într-o postare pe pagina sa de socializare, criticul literar Vasile Popovici, membru al Filialei Timişoara a USR, afirmă că în 1985, cu un an înainte de a pleca definitiv în Germania, Herta Muller a depus un dosar de înscriere în Uniunea Scriitorilor, porţile rămânând însă „definitiv închise“ din cauza deciziei din acea vreme a Partidului Comunist.

„În ianuarie 1990, adică imediat după Revoluţie, toate cererile adunate în anii '80 şi nerezolvate au fost aprobate de Consiliul Uniunii, inclusiv a Hertei Muller. Însă ea era deja de patru ani în Germania. În anii de după revoluţie au existat schimburi de mesaje între secretariatul Asociaţiei Scriitorilor din Timişoara şi scriitorii germani din Banat plecaţi în Germania. Nimeni - nici Herta Muller - n-a mai fost însă interesat de statutul de membru al Uniunii Scriitorilor din Romania“, susţine Popovici.

El spune că, la fel ca şi conducerea filialei Timişoara, conducerea Uniunii de la Bucureşti „n-are absolut nici un rol în faptul că foştii colegi scriitori germani rezidenţi de ani de zile în Germania au ales să ignore statutul lor de scriitori cu carnet în Romania“.

„Pentru astfel de cazuri statutul Uniunii Scriitorilor prevede faptul că acei scriitori ce au fost admişi în Uniune, dar care nu-şi achită cotizaţia rămân în continuare membri, dar - şi aici intervine cuvântul mizerabil - cu statut de suspendare. Aşa scrie în statut, aşa e!“, mai scrie criticul.

Potrivit unor informaţii apărute în presă, scriitoarea Herta Muller a fost suspendată din Uniunea Scriitorilor din România pentru că nu şi-a plătit cotizaţia de 150 de lei pe an. AGERPRES/(AS - autor: Daniel Popescu, editor: Antonia Niţă, editor online: Daniela Juncu)

#

[2018: Nobel Prize winner, Herta Muller, says she was not aware is member of Writers Guild: ‘It is absurd theatre', Romania Journal, 19.4. 2018]



Nobel Prize winner, Herta Muller, says she was not aware is member of Writers Guild: ‘It is absurd theatre’
Posted by: Valeriu Lazar  in SOCIAL, SOCIETY & PEOPLE 6 hours ago 0 

Romanian born Nobel Prize winner, Herta Muller, says the suspension from the Romanian Writers Guild (USR) is ‘absurd theatre’.

„Are you joking? I didn’t know I am member of the Writers Guild. Nobody asked me if I want to be member and no one announced me I am member. When did this happen? I have never received any request to pay the membership fee,” Herta Muller has told hotnew.ro.


The writer added that „when I lived in Romania, in 1985 or 1986, I was to become USR member. I made the necessary steps and I depended on William Totok. As he wasn’t admitted, I did not join the URS either. Since then, I’ve had no contact whatsoever with USR. I haven’t expressed my intention to join the guild. How can one define this absurd theatre? Membership, as before (in communism – our note). Anyway, it not democratic,” Herta Muller said.

In reply, Nicolae Manolescu, USR President, says Herta Muller is USR member, the Timisoara branch.

„Currently, she is suspended for not paying the membership fee for years. This means she has no voting rights. That’s all. She did not attend the elections, a week ago. Some USR members volunteered to pay the fee for her, but they can’t do it without her consent. Herta Muller said she is not interested in the guild. The membership fee is RON 150 per year,” Manolescu said.

Herta Muller has been suspended from the Writers Guild because she did not pay her membership fee.

„Herta Muller has never paid her membership fee to the Writers Guild. She is a member of the Timisoara branch, exclusion is out of discussion, this is a false story. After all, she was not excluded from USR during the communism,” writer Mircea Mihaies, representative of the Timisoara Branch in the USR Steering Committee, said a few days ago.

He said that, in the same situation as Herta Muller there are other writers who did not pay the membership fees, such as critic Eugen Simion.

Herta Muller was born on August 17, 1953 in the village of Nitchidorf in the Swabian Banat. She studied German and Romanian at the University of Timisoara, then working as a translator in a factory and as teacher.

The Swedish Academy awarded her the Nobel Prize for Literature in 2009.

#
[2018: Robert Schwartz: Herta Müller - Opfer rumänischer Eitelkeiten, Deutsche Welle, 20.4. 2018]


RUMÄNIEN
Herta Müller - Opfer rumänischer Eitelkeiten 
Die deutsche Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller ist vom Schriftstellerverband ihres Heimatlandes Rumänien suspendiert worden. Doch war sie nach eigenem Bekunden nie Mitglied des Verbands. Ein Politikum mit Folgen.

Es klingt wie einer der berühmten Witze des fiktiven Senders Radio Eriwan aus kommunistischer Zeit: Stimmt es, dass die Parteiführung ihrem verdienten Mitglied Iwan Iwanowitsch ein Auto gegeben hat? Antwort: Im Prinzip ja! Aber es wurde ihm nicht gegeben, es wurde ihm genommen. So ähnlich entwickelt sich der jüngste Skandal rund um den Rumänischen Schriftstellerverband - und im Mittelpunkt steht die deutsche Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller.

Sie stammt aus dem Banat, einer Region in West-Rumänien, und war schon vor ihrer Ausreise in die Bundesrepublik 1987 als junge Autorin in ihrer Heimat bekannt. Sie gehört der deutschen Minderheit der Banater Schwaben an. Zusammen mit einigen Schriftstellerkollegen der „Banater Aktionsgruppe“ war sie vor allem wegen ihrer kritischen Texte ins Visier der gefürchteten Securitate geraten, der Geheimpolizei des kommunistischen Diktators Ceausescu.

Eine Mitgliedschaft, von der sie nichts wusste

Ihr erster Gedichtband „Niederungen“ erschien 1982 - zensiert - in Bukarest und gelangte auf Umwegen nach Deutschland, wo er im Rotbuch-Verlag 1984 - unzensiert - veröffentlicht wurde. Verstärkte Bespitzelung und Drangsalierung durch die Securitate, üble Verleumdungen und Drohungen waren die Folgen. „Wer mich verleumdete, bewies seine Heimatliebe“, erzählte sie in einem FAZ-Interview. Das scheint bis heute seine traurige Gültigkeit nicht verloren zu haben.

Vor wenigen Tagen erfuhr Herta Müller, die in Berlin lebt, dass sie vom Rumänischen Schriftstellerverband ausgeschlossen wurde, weil sie es versäumt hätte, ihren Jahresbeitrag zu zahlen. Die Maßnahme trifft nicht nur sie, sondern auch andere Autorinnen und Autoren, von denen einige - wie Herta Müller oder ihr Banater Schriftstellerkollege William Totok - in Deutschland leben. Später ruderte der Verband zurück und sprach von einer „Suspendierung“. 

„Soll das ein Witz sein?“ Das war die erste Reaktion der Nobelpreisträgerin auf die Nachricht. In einer Stellungnahme für die DW schreibt sie: „Ich wusste nicht, dass ich im Rumänischen Schriftstellerverband bin. Mich hat nie jemand gefragt, ob ich beitreten möchte und mir hat niemand mitgeteilt, dass ich - warum auch immer  - aufgenommen worden bin.“ Mehr noch: eine Aufforderung, Mitgliedsbeiträge zu zahlen, habe sie nie bekommen.

„Das absurde Theater“

Als sie noch in Rumänien lebte, soll es allerdings einen Vorschlag gegeben haben, sie in den Verband aufzunehmen. Sie habe damals ihre Aufnahme von jener eines anderen Banater Autors, William Totok, abhängig gemacht. Weil dieser aber nicht aufgenommen wurde, sei sie auch nicht beigetreten. Seither habe sie keinen Kontakt mehr zu dieser Organisation. Und habe danach auch nie die Absicht geäußert, Mitglied des Verbands zu werden, heißt es in ihrer Stellungnahme. „Wie soll man dieses absurde Theater nennen? Vereinnahmung wie einst? Irgendwer entscheidet über meinen Kopf hinweg und macht mich danach dafür verantwortlich. Demokratische Vorgänge sind es jedenfalls nicht“, so Herta Müller. 

In einem DW-Gespräch bestätigte William Totok den Sachverhalt. Und dennoch: Wie ist es zu erklären, dass beide Autoren - und nicht nur sie - als Mitglieder des Verbands fungieren? „Nach der Wende von 1989“, so Totok, „hat der neu aufgestellte Schriftstellerverband als Zeichen der Öffnung mehrere Exil-Autoren aufgenommen, ohne sie aber offiziell zu benachrichtigen.“ Auch bei ihm sei nie eine Zahlungsaufforderung für den Jahresbeitrag eingegangen.

Eine rumänische Posse

Die Posse hat aber ein übles Nachspiel in Rumänien, weil sie just zu dem Zeitpunkt der Neuwahlen für die Verbandsleitung aufschlug. Die alte Riege um den Publizisten und Literaturkritiker Nicolae Manolescu will sich plötzlich - 28 Jahre nach der Wende - an die Statuten gebunden fühlen. Andere Autoren sprechen von einem Skandal. Anstatt stolz zu sein, eine Nobelpreisträgerin in den eigenen Reihen zu haben, würde die Leitung Unterstützung von zum Teil in Bedeutungslosigkeit versunkenen, aber durch und durch „patriotischen“ Schriftstellern für eine Wiederwahl suchen.

Im Netz, aber auch in einigen einschlägigen Publikationen ist eine populistische Verleumdungskampagne gegen Herta Müller losgetreten worden, die von persönlichen Attacken bis zur Verunglimpfung des Nobelpreises reicht. Hier nur zwei Beispiele von Meinungen in rumänischen Zeitungen, das erste davon mit antisemitischer Färbung: „Jüdinnen sind in der Regel ziemlich hässlich, aber die Dicke Herta schlägt sie alle!“ Oder: „Wir brauchen keine Nobelpreisträger, die ihre Schulden nicht bezahlen. Soll sie doch in Deutschland bleiben und sich nicht klüger wähnen als wir!“

Ganz nach dem Motto, also: „Wer mich verleumdet, beweist seine Heimatliebe“. Auch 31 Jahre nach Herta Müllers Ausreise aus ihrer alten Heimat Rumänien. Und da hört jeder Witz auf.

Datum 20.04.2018
Autorin/Autor Robert Schwartz

#

[2018: Stefan Both, Documentul prin care William Totok îşi retrage cererea de intrare in Uniunea Scriitorilor din România. La fel a făcut atunci şi Herta Müller, Adevărul, 21.4. 2018] 


Documentul prin care William Totok îşi retrage cererea de intrare in Uniunea Scriitorilor din România. La fel a făcut atunci şi Herta Müller
Stefan Both,


Această cerere demonsetrează că William Totok, alături de Herta Müller şi Johann Lippet, nu mai doreau să facă parte din USR, chiar dacă înainte a existat o solicitare de intrarea în Uniune.

În contextul discuţiilor privind suspendarea scriitoarei de Nobel Herta Müller din Uniunea Scriitorilor din România, scriitorul şi publicistul William Totok, cofondator al Grupului de Acţiune Banat – Aktionsgruppe Banat (1972-1975), ne-a pus la dispoziţie document inedit. Este vorba de scrisoarea prin care îşi retrage cererea de intrare în Uniunea Scriitorilor din România. Tot atunci, împreună cu Totok şi-au retras cererile şi Herta Müller şi Johann Lippet.
 
„Herta Müller, Johann Lippet şi eu ne-am retras în decembrie 1985 cererile de primire în Uniunea Scriitorilor, formulate cu un an înainte. Decizia am motivat-o într-o scrisoare adresată Asociaţiei Scriitorilor din Timişoara şi Uniunii Scriitorilor din Bucureşti prin faptul că cererile de primire sunt trecute printr-un filtru politic, ceea ce contravine statutului organizaţiei”, precizează William Totok, care din 1987 trăieşte ca scriitor şi jurnalist la Berlin şi este corespondent al posturilor de radio Europa Liberă şi Radio France Internationale.   


Această cerere demonsetrează că William Totok, alături de Herta Müller şi Johann Lippet, nu mai doreau să facă parte din USR, chiar dacă înainte a existat o solicitare de intrarea în Uniune.  Citiţi şi: Preşedintele Uniunii Scriitorilor din Timişoara, despre suspendarea Hertei Müller: „Bănuiesc că ea nici nu ştia că e membră în filială“ William Totok, fost disident anticomunist: „Voi avea talanga de gât toată viaţa“

#

[Decembrie 1985. William Totok, Cererea de retragere a dosarului de primire în Uniunea Scriitorilor depus la Asociaţia Scriitorilor din Timişoara]

[Dezember 1985. William Totok, Verzichtserklärung auf die Aufnahme in den Rumänischen Schriftstellerverband]




#


1988: Replik von Richard Wagner auf Angriffe von Ingmar Brantsch (geb. 30. Oktober 1940 in Kronstadt - gest. 31. Oktober 2013 in Köln) während einer Diskussion in Marburg anlässlich der Tagung zur rumäniendeutschen Literatur im Herbst 1989 / 

1988. Replica lui Richard Wagner după atacurile lui Ingmar Brantsch (n. 30 octombrie 1940 la Brașov – m. 31 octombrie 2013 la Köln) în cursul unei discuţii, desfăşurată la Marburg cu prilejul unui simpozion dedicat, în toamna anului 1989, literaturii germane din România.


WAGNER: Ich finde das langsam unerträglich, was der uns leider seit langem bekannte Herr hier von sich gibt. Sie sind doch der Herr Ingmar Brantsch? Es ist mir wirklich unerträglich, weil Sie uns jetzt fast seit einem Jahrzehnt durch solche Unterstellungen und solche Verleumdungen verfolgen. Als wir in Rumänien noch gelebt haben und in Rumänien in einer sehr schlimmen Situation waren, da haben Sie Polemiken in irgendwelchen Blättern hier gegen uns geführt. Ich sehe, das hört nicht auf. Ich verstehe das überhaupt nicht mehr. Und ich will mit Ihnen auch überhaupt nicht diskutieren. Ich habe bloß eine Bitte, lassen Sie uns in Ruh. 





Wilhelm Solms, (Hg./ed.), Nachruf auf die rumäniendeutsche Literatur (Necrolog pentru literatura germană din România), Hitzeroth, Marburg, 1990, S. 225

***

2014 (1968): Dieter Schlesak zu „Barbu Elena“ / Dieter Schlesak despre „Barbu Elena“


„Und noch etwas Verrücktes habe ich in den Akten entdeckt, dass nicht etwa mein Jugendfreund Ingmar Brantsch mich bespitzelt hat, sondern dessen Mutter.
Am 21.Mai 1968 wird „Barbu Elena“, die Mutter von Ingmar Brantsch aktiv und berichtet über ihn und über mich: Dass ihr Sohn Ingmar zur „Jungen Akademie“ nach Westdeutschland ausgereist sei und Gedichte rumänischer und rumäniendeutscher Autoren für eine Anthologie mitgenommen habe. Dass sie diese kopiert und dem Geheimdienst übergeben hat. Der Offizier berichtet, sie seien untersucht worden und hätten keinen „feindlichen“ Inhalt.
Und noch mehr an Briefen kopierte sie und wusste vieles über IB und DS zu berichten. Hat sie an der Tür unsere Gespräche belauscht?” 

(zit. aus: Dieter Schlesak, Meine Akten. Meine Spitzel, digitale Version, in der im Internet veröffentlichten, mehrmals geänderten Fassung eines Buchprojekts, vom 3. 4. 2012, S. 138 - http://schlesak.blogspot.com/2012/04/beendet-2.html)  







ACNSAS, I 257358, vol. 1, ff. 251-256 (Auszüge / fragmente) 





Richard Wagner, "Besserwisser Brantsch", Banater Zeitung, 14.9. 2010


Freitag, Juli 10, 2020

Kunst-Kultur 3 – Artă-cultură 3








Kunst-Kultur 3 – Artă-cultură 3

Kunst und Kultur im Visier der politischen Polizei - Arta şi cultura în vizorul poliţiei politice

Aus dem Inhalt dieser Seite – Din cuprinsul acestei pagini



I.

11. 11. 1957: „Radu Constantin” über Eginald Schlattner / „Radu Constantin” despre Eginald Schlattner  

6.10. 1958: „Radu Constantin“ über den Maler Friedrich Bömches und dessen Bild, „Die Leibeigenen” / „Radu Constantin“ despre pictorul Friedrich Bömches şi tabloul acestuia „Iobagii” 

1958-59(?): Hans Bergel, „Rebellenballaden”. Bilder aus einer Ausstellung zu Ehren des 23. August 1959. „Freiheitskampf” – Zyklus in Kohle von Viktor Stürmer. Trimis spre publicare la „Neue Literatur” Bucureşti, Bd. Ana Ipătescu [...] şi Ed. Tineretului [...]  

8. 2. 1966 -7. 4. 1966: „Gert Grundich” schenkt seinem Führungsoffizier ein Gemälde und erhält ebenfalls ein Geschenk / „Gert Grundich” îi face ofiţerului său de legătură un cadou, primind, în schimb, un alt cadou 

13. 4. 1977: Friedrich Bömches, „Ce se întîmplă după ce se sfîrşeşte basmul?” (Was geschieht nach dem Ende des Märchens), in: Scânteia, 13. 4. 1977 (Propagandaartikel gegen die Auswanderung der Rumäniendeutschen / articol de propagandă în care militează împotriva emigrării germanilor din România)  

30.1. 1979:  Personalbogen (Ausschnitt) / Fişa personală (fragment)  


II.



„Neamţu”  vom Rumänischen Fernsehen /„Neamţu” de la Televiziunea Română  



3. 5 1977: „Neamţu” übermittelt seinem Führungsoffizier, Oberleutnat Nicolae Palade einen Bericht über einige Vorgänge innerhalb der Minderheitenredaktion des Rumänischen Fernsehens, in dem Zuschauerbriefe zitiert werden, die auf die angespannte Stimmung innerhalb der rumäniendeutschen Minderheit verweisen / „Neamţu” furnizează ofiţerului său de legătură, locotenentul major Nicolae Palade, informaţii privind situaţia din cadrul redacţiei pentru minorităţi a Televiziunii Române, citînd citeva scrisori ale telespectatorilor care aruncă o lumină semnificativă asupră stării de spirit a germanilor din România

20.7. 2020Un act terorist xenofob, comis în perioada ceauşistă, RFI, 20. 7. 2020 
***

I.


[6. Oktober 1958. Der Maler und Grafiker„Radu Constantin“(*)  übergibt seinem Führungsoffizier Securitatemajor Ernest Deitel einen Bericht über seinen Kollegen, den Kronstädter Maler Friedrich Bömches (**), in dem er dessen Bild „Iobagii“ – „Die Leibeigenen“ – als zweideutiges, staatsfeindliches Werk interpertiert. ]

ACNSAS, I 261200, vol. 1, f. 26
[6 octombrie 1958. Artistul plastic „Radu Constantin“ (*) furnizează ofiţerului său de legătură, maiorul de Securitate Ernest Deitel, un raport despre lucrarea colegului său, pictorul Friedrich Bömches (**) din Braşov, atunci Oraşul Stalin, în care interpretează tabloul acestuia, „Iobagii”, drept o lucrare cu un sens dublu, ostilă statului comunist, deoarece ar reprezenta, de fapt, „deţinuţii din lagărele sovietice” şi nu cei suprimaţi în timpul revoltei ţărăneşti din 1907. În raport se mai spune că Bömches ar fi vehiculat clişeele antisemite pentru a descrie conducerea centrală a Uniunii Artiştilor Plastici din România. „Este absolut cert”, scrie colaboratorul care mai tîrziu a emigrat în R. F. Germania, alăturîndu-se organizaţiei înfiinţată şi condusă de agentul Fritz CloosArbeitsgemeinschaft für südostdeutsche Volks- und Heimatforschung - Comunitatea de lucru pentru cercetări etnopopulare sudestgermane –„că el face o politică şovinist-săsească”.  Într-o altă notă, datată, de asemenea, 6 octombrie 1958, „Radu Constantin” menţionează anumite prejudecăţi antisemite pe care le-ar fi exprimat Bömches: „În timpul unor lucrări morale, el certîndu-se cu Vegh [Eugen Végh - n.m.] (pictor evreu din Or. Stalin) l-a numit ‚evreu de ustoroi din Galiţia’ prin care şi-a demonstrat adevăratul sentiment ‚uman’ de care el este pătruns”. (ACNSAS I 261200, vol. 3, ff. 112-114, aici f. 113.) Acelaşi „Radu Constantin”, suspectat de asemenea că ar fi autorul unor lucrări interpretative, legate de reprezentarea răscoalei din 1907, furnizează apoi conţinutul unei discuţii cu Bömches care în folclorul urban a fost atribuită mai tîrziu unei alte persoane, arestate şi condamnate în contextul proceselor staliniste de la sfîrşitul anilor 1950: „Cîteva zile înainte de deschiderea expoziţiei regionale de pictură din 1957, Bömches m-a chemat la el în atelier şi dînd la o parte perdeaua din faţa tabloului ‚Iobagii’ m-a întrebat dacă recunosc mizeria din lagărele din URSS în tabloul acesta. Eu i-am răspuns un fel de da, la care el mi-a spus că atunci şi-a atins ţinta. Am înţeles că el şi-a pus drept scop executarea unor lucrări cu posibilitate de dublă interceptare. În fond interpretarea reacţionară să fie redată într-o formă realist-socialistă. Despre acest fel de a interpreta am discutat şi cu Meschendörfer Harald (pictor) şi cu Closs (corect: Fritz Cloos) şi Berger (corect: Hans Bergel – n.m. W.T.). Menţionez că toţi trei au sesizat acest fapt, fiindcă s-a lansat acest zvon printre saşii oraşului.” În final, ofiţerul menţionează sarcinile pe care „Radu Constantin” le-a primit: „Să se apropie mai mult de Bömches, să elogieze opera sa ‚Iobagii’ şi să-şi exprime dorinţa de a mai vedea asemenea lucrări, deoarece şi el (agentul) vrea să se inspire din operele lui Bömches în vederea unor executări grafice cu două înţelesuri. (...) Noi vom urmări desfăşurarea executării sarcinii prin măsuri speciale deja existente,” – adică prin mijloace de supraveghere tehnică, dar şi cu ajutorul agenţilor din cadrul filialei locale a UAP, în care, într-adevăr, existau foarte mulţi colaboratori. Din denunţurile acestora răzbate de multe ori pura invidie, combinată cu dorinţa de a-şi elimina rivalii. ]   



ACNSAS, 261200, vol. 1, ff. 37-39

Anmerkungen – comentarii  

(*)Aus der vom Auslandsgeheimdienst angelegten Akte des Agenten „Radu Constantin“, geboren am 6. April 1914 in Caransebeş, geht hervor, dass auch dieser an den von Fritz Cloos und anderen Nazis organisierten Widerstandsaktionen mitbeteiligt war und verhaftet, verurteilt und 1955 aus einem sowjetischen Lager entlassen wurde (vgl. Bericht in Bezug auf den Agenten „Radu Constantin“, vom 13. April 1965, ACNSAS, SIE 4098, vol. 1, Bl. 23-38). Obwohl der Agent Berichte über mehrere politische Persönlichkeiten und Kulturschaffende – wie Hans Bergel, Georg Scherg oder Eginald Schlattner - geliefert hatte, die deren Verfolgung erleichterten, (vgl. ebenda) und die Securitate über seine Tätigkeit für den Nazigeheimdienst informiert war, misstraute sie ihm und zögerte auch, ihn als Auslandsagenten einzusetzen (vgl. Referat zu „Radu Constantin“ vom 27. September 1956, unterzeichnet von Oberleutnant Aurel Ciclovan, ACNSAS, SIE 4098, vol. 1, Bl. 68-75). Aus einer Mitteilung des Innenministeriums an das Kreisinspektorat Kronstadt/Braşov, vom 16. August 1972, geht hervor, dass der Agent, ein bekannter Künstler, 1971 die Bewilligung erhalten hat, in die B.R.D. auszureisen. Den eingesehenen Akten konnte nicht eindeutig entnommen werden, ob er nach seiner Übersiedlung weiterhin für die rumänische Geheimpolizei arbeitete. In der Bundesrepublik setzte er seine künstlerische Arbeit fort und beteiligte sich auch an den pseudo-historischen Zusammenkünften, die Fritz Cloos in seinem revisionistischen Kreis, der so genannten Arbeitsgemeinschaft für südostdeutsche Volks- und Heimatforschung, organisiert hatte. Er starb am 6. Oktober 1990.

Totentanz des Westens – Dansul morţii Occidentului

„Radu Constantin” Zeichnung / desen, NW, 28.6. 1957


19. 3. 1959: ACNSAS, 261200, vol. 1, f. 1 (fragment)

1958-59 (?)Hans Bergel, „Rebellenballaden”. Bilder aus einer Ausstellung zu Ehren des 23. August 1959. „Freiheitskampf” – Zyklus in Kohle von Viktor Stürmer. Trimis spre publicare la „Neue Literatur” Bucureşti, Bd. Ana Ipătescu [...] şi Ed. Tineretului [...] 


ACNSAS, P 331, vol. 4, f. 62 


#

11. 11. 1957: „Radu Constantin” über Eginald Schlattner / „Radu Constantin” despre Eginald Schlattner   


ACNSAS, I 153639, vol. 1, ff. 54-55



#


PS: 27 martie 1958Raportul colaboratorului „Radu Constantin”, cunoscut artist plastic din Braşov, născut în 1914 la Caransebeş, în care relatează despre întîlnirea cu Dr. Ioan (Hans) Reb din Timişoara, după „marşrutizarea” ordonată de ofiţerul său de legătură, maiorul Ernest Deitel  27. März 1958Bericht des inoffiziellen Mitabeiters „Radu Constantin”, geboren 1914 in Caransebeş, ein bekannter bildender Künster aus Kronstadt, über seine Begegnung mit Dr. Ioan (Hans) Reb, nachdem er von seinem Verbindungsoffizier Major Ernest Deitel den Auftrag erhalten hatte, nach Temeswar zu fahren und Reb zu kontaktieren.

#

5. 6. 1967: ACNSAS, 261200, vol. 2, f. 17 (fragment)

[8. Februar 1966 und 7. April 1966. „Gert Grundich” schenkt seinem Führungsoffizier ein Gemälde, dieser darf das Geschenk annehmen. Als Gegenleistung schenkt er „Gert Grundich” einen 110 Lei teuren Füllfederhalter und fügt seinem Bericht den Kassenbon bei]

[8 februarie 1966 şi 7 aprilie 1966. „Gert Grundich” îi face ofiţerului său de legătură un cadou, un tablou. Ofiţerului i se permite să primească tabloul, dar trebuie să-i facă şi lui „Gert Grundich” un cadou, un stilou în valoare de 110 lei, menţionat în raportul căruia îi este anexat şi bonul de cumpărare]




ACNSAS, I 261200, vol. 3, ff. 177-180 


(**)Friedrich Ritter Bömches von Boor (1916-2010), Deckname „Gert Grundich“, wanderte 1978 in die Bundesrepublik aus. Er porträtierte hier zahlreiche Politiker, Industrielle und Künstler.In einem 2011 im Berliner Tagesspiegel veröffentlichten Artikel notierte Ernest Wichner in Bezug zu Bömches:„Seine Berichte an den rumänischen Geheimdienst sind gemein - skrupelloser Freundesverrat. Wir wissen bisher nur, was er über seinen Freund und Förderer Walter Biemel berichtet hat, der als Bürger der Bundesrepublik Deutschland vor den Nachstellungen des rumänischen Geheimdienstes einigermaßen geschützt war. Bei dem Ansehen und den Privilegien, die IM ‚Gert Grundich’ beim rumänischen Geheimdienst genoss, dürfte eine Recherche bezüglich seiner IM-Tätigkeit in Rumänien selbst zu weiteren bestürzenden Erkenntnissen führen.” (Siehe auch Ernest Wichner, „Das Gleiche ist nicht Dasselbe. Der Dichter Oskar Pastior, die Securitate und die anderen. Versuch, in einen Abgrund zu blicken“, in: Der Tagesspiegel, 7. März 2011. William Totok, „Mit tückischer Durchtriebenheit. Durchsetzung der offiziellen Geschichts- und Kulturpolitik im national-kommunistischen Rumänien mit nachrichtendienstlicher Unterstützung” (II), in: Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik, 26. Jg., Heft 1-2, 2014, S. 147-167.)

#

Scânteia, 13. 4. 1977
#

30.1. 1979 Fişa personală / Personalbogen: ACNSAS, 261200, vol. 4, f. 186 (Fragment / Ausschnitt)

cf. Die Securitateoperation "Scutul", Halbjahresschrift hjs-online, 22.5. 2011

***


II.

„Neamţu”  vom Rumänischen Fernsehen /„Neamţu” de la Televiziunea Română 




„Spre exemplu, există tendinţa unor surse de a imprima în informaţiile furnizate punctele lor de vedere, prezentînd subiectiv şi la modul ipotetic poziţia adversarilor literari, ceeea ce poate conduce la concluzii eronate asupra situaţiei de fapt existentă într-un anumit mediu. Prin arta de a-şi exprima logic ideiile(!) şi folosirea subtilă a cuvintelor, unele materiale neverificate apar extrem de convingătoare ceea ce poate genera uneori prejudicii mai mari decît în cazuri de dezinformare clasică.”  („Notă de prelucrare a Programului de măsuri privind îmbunătăţirea activităţii de securitate în sectoarele artei şi culturii” a Direcţiei I, nesemnată, din 14 martie1983, ACNSAS, D 120, vol. 1, ff. 124-146, aici: f. 142.) 

Ernst Kulcsar (13. Juli 1934, Hermannstadt/Sibiu – 2. August 2010, Nürnberg) vom Leiter der deutschen Sendung des Rumänischen Fernsehens (TVR) und Verfasser literarischer und publizistischer Beiträge in Rumänien, zum Spätaussiedler (1984) und Mitarbeiter des ultrarechten „Ostpreußenblattes”, der rechtskonservativen und -nationalen,  „Jungen Freiheit” und dem früheren Zentralorgan der SED, „Neues Deutschland”.


„[...] Nahezu pathologisch wurde dieser Haß erst mit der 68er Studentenrevolte, der sich allerdings nicht nur gegen die Korporierten richtete, sondern gegen alles, was die 68er mit der NS-Zeit in Verbindung zu bringen vermochten. Unter dem Vorwand eines Großreinemachens mit allem Alten wurde einer der erbittertsten Generationskonflikte ausgetragen, die unser Volk je mitgemacht hat. Die deutsche Geschichte wurde bereinigt, die Vokabel deutsch zum Unwort auf Jahrzehnte, das Wort Vaterland fiel der später so genannten Political Correctness zum Opfer, damit aber griff die Linke direkt die Vertriebenen an und beschuldigte implizit Millionen deutscher Frauen, Kinder und alter Menschen allen Kriegsübels. Die 68er versuchten den Vertriebenen, die eh schon Hab und Gut verloren hatten, nun auch die Identität zu nehmen. [...]”

 
Ernst Kulcsar, „Die fünf Wurzeln des Hasses. SPD-Linke ziehen erneut gegen Burschenschaften zu Felde - Woher kommt diese Abwehrhaltung?”, in: Preußische Allgemeine Zeitung (Das Ostpreußenblatt), Nr. 47, 26. November 2005, S. 3.

#
„[...] wenn durch die Linkspartei die beiden Volksparteien gezwungen werden, eine große Koalition einzugehen, dann ist das reale Demokratie. Es gibt also einen Unterschied zwischen der Realität, wie man sie empfindet, und der Realität, wie sie ist. Aber Politik und Medien überschlagen sich, diesen Unterschied zu verniedlichen und dann ganz weg zu reden. [...] Seit Frau Dr. Petra Lidschreiber im Januar 1999 Moderatorin der Sendung und seit November 2003 Chefredakteurin des RBB-Fernsehens wurde, ist die Berichterstattung weniger analytisch, dafür aber besonders kritisch und eigenwillig allemal. Dabei wird kein gutes Haar an der DDR gelassen, was ja bei West-Importen eigentlich nicht verwundern sollte. Aber nicht nur die einverleibte Teilrepublik ist Feinbild, sondern alles, was nicht ins anscheinend grünspanige Weltbild der Chefredakteurin passt. [...]”

Ernst Kulcsar, „Gefühlte Demokratie”, in: Neues Deutschland, 15. August 2005

(Die meisten ND-Artikel von Kulcsar wurden mit dem Zusatz veröffentlicht: „Unser Autor arbeitete als Journalist in Rumänien und lebt jetzt als freier Publizist in Nürnberg”.]





Ernst Kulcsar, Ansichtskarten an Frau Schwarz (Ilustrate către doamna Schwarz), Kriterion Verlag, Bukarest, 1976


Ernst Kulcsar, „Ausgeblendet. Warum ein Siebenbürger Journalist mit dem Bukarester Rundfunk brach”, DLF, 18. Oktober 1988

#

[3. Mai 1977.   „Neamţu” übermittelt seinem Führungsoffizier, Oberleutnat Nicolae Palade einen Bericht über einige Vorgänge innerhalb der Minderheitenredaktion des Rumänischen Fernsehens, in dem Zuschauerbriefe zitiert werden, die auf die angespannte Stimmung innerhalb der rumäniendeutschen Minderheit verweisen]

[3 mai 1977.  „Neamţu” furnizează ofiţerului său de legătură, locotenentul major Nicolae Palade, informaţii privind situaţia din cadrul redacţiei pentru minorităţi a Televiziunii Române, citînd citeva scrisori ale telespectatorilor care aruncă o lumină semnificativă asupră stării de spirit a germanilor din România


ACNSAS, D 13381, vol. 10, ff. 144-145



#



Un act terorist xenofob, comis în perioada ceauşistă, RFI, 20. 7. 2020

Din ură faţă de minoritatea germană, deţinătorul unui autoturism a intrat, în 1976, în coloana participanţilor la o sărbătoare populară din localitatea bănăţeană Periam, rănind mai multe persoane şi ucigînd două femei. Incidentul din 1976 seamănă cu cel din Nisa, din iulie 2016, sau cel din Berlin, din decembrie 2016, cînd atentatorii au transformat nişte maşini în instrumente ucigătoare. Atacurile din Nisa şi Berlin au fost calificate drept teroriste. Cel din România anului 1976 a fost ocultat şi, totodată, bagatelizat drept faptă savîrşită fără premeditare. 

#

Anmerkung zu dem Vorfall in Perjamosch in  der Banater Post, 4. 10. 2021: 
Der Tod hat viele Gesichter: Verkehrsunfälle. Banater Schicksale aus drei Jahrhunderten (Teil 5). Dokumentation Erstellt von Helga und Helmut Ritter. 

[...]
Traurige Nachkirchweih

Am 28. August 1976 feierten 22 Trachtenpaare in Perjamosch die Nachkirchweih. Als der Kirchweihzug in Richtung Tanzsaal marschierte, kam ein Auto angerast und fuhr gezielt in den Trachtenzug. Zwei ältere Frauen, die dem Zug folgten, wurden getötet: Marianna Poth, geb. Hubert (Jahrgang 1913) und Katharina Lauer, geb. Endres (Jahrgang 1916); weitere Personen sind verletzt worden. 
[...]

***






Siehe auch - A se vedea







 



Erstellt: 8.7. 2020 - Aktualisiert: 13.10. 2021, 11:49 Uhr