Kunst-Kultur 7 - Artă-cultură 7
1949-1967
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[1949. Gerthy Rath: Der werktätigen Frauen Dank an Stalin]
[1952. Georg Scherg: ODE an den FRIEDEN / ODE an STALIN]
[1953. Heinrich Simonis: Gross, gewaltig lebt er in uns fort]
[1953. Stefan Binder: Das Andenken Stalins ehren]
[1953. Ewald Ruprecht Korn: Genosse Stalin, lebe wohl!]
[1953. Lieder des neuen Lebens. Fragment aus der Anthologie „Deutsche Dichter der RVR”. Peter Andres - Pseudonym von Hans Mokka: Lied zum Jahrestag der Republik. Ders., Volkslieder. Grete Gross - Pseudonym von Irene Mokka: Junge Ernte. Franz Liebhard - Pseudonym von Robert Reiter: Das wichtigste ist der Mensch. Hans Bohn: Wir wachsen zu Helden der Arbeit heran. Udo Henrich: Stalinstadt]
[1954: Gáll Ernő: În numele foştilor deţinuţi din lagărele hitleriste ale morţii!]
[1954. Lotte Berg: Der Tag der Befreiung]
[1955. Johann Szekler: Die eiserne Faust. Einakter]
[1955. Hans Bohn: Unser Leben]
[1955. Manfred Winkler: Dem unbekannten Friedenskämpfer]
[1955. Manfred Winkler: Im Westen]
[1956. Manfred Winkler: Moartea tovarăşului. Traducere: H. Grămescu / Tod des Genossen]
[1956. Georg Hromadka: Socoteli Greșite]
[1956. Dan Deşliu: Evocare. Supratitlu: „Odioasa sentinţă de la Karlsruhe să fie anulată!]
[19. Juli 1957. Ernest Breitenstein: Presseschau. Neue Literatur ]
[19 iulie 1957. Ernest Breitenstein: Revista revistelor. Neue Literatur]
[1962. Oscar Walter Cisek. Dachzeile: Reden der Teilnehmer an der Landeskonferenz der Schriftsteller]
[1960. Oskar Pastior: Den Jüngsten] Neu! Nou!
[1961. Oskar Pastior: Dank der Nachgeborenen] Neu! Nou!
[1964. Oskar Pastior: Stufen...] Neu! Nou!
[1964. Oskar Pastior: XX] Neu! Nou!
[1964. Oskar Pastior: Im immerwährenden August. Reschitza] Neu! Nou!
[1967. Oskar Pastior: Dedicaţie. Traducere: Veronica Porumbacu] Neu! Nou!
[1964. Hans Untch: Wandlung. Zeichnung] Neu! Nou!
[1964. Helfried Weiss: Weg aus der Wirrnis] Neu! Nou!
[1949. Alfred Margul Sperber: Stalin]
[1950. Alfred Margul Sperber: A. Toma - dem Fünfundsiebzigjährigen. Dachzeile: Zum 75. Geburtstag des Dichters A. Toma]
[1954. Alfred Margul Sperber: Nach zehn Jahren]
[1955. Alfred Margul Sperber: An die falsche Adresse]
[1955. Alfred Margul Sperber: Cîntec de Mai. Traducere: Virgil Teodorescu]
[1957. Alfred Margul Sperber: Frumoasa primăvară a acelei ierni... Traducere: Lazăr Iliescu]
[1958. Alfred Margul Sperber: Zehn Jahre Rumänische Arbeiterpartei / Zece ani Partidul Muncitoresc Român]
[1958. Alfred Margul-Sperber: Der „Sputnik“]
[1960. Alfred Margul-Sperber: Dass man auf Erden ruhig schlafen kann!]
[1959. Alfred Margul-Sperber: Der Sinn des 23. August] Neu! Nou!
[1960. Alfred Margul-Sperber: 22. April 1870] Neu! Nou!
[1960. Alfred Margul-Sperber: An die Partei] Neu! Nou!
[1961. Alfred Margul-Sperber: Sternstunden der Menschheit]
[1964. Alfred Margul-Sperber: Das Gute und Grosse] Neu! Nou!
[1965. Alfred Margul-Sperber: In Memoriam] Neu! Nou!
[1954. Hans Kehrer: Şi nu va fi război. Traducere: Petre Solomon]
[1955. Hans Kehrer: Ruf. Den Kämpfern der Partei gewidmet]
[1960. Hans Kehrer: Und es wird Friede sein]
[1960. Hans Kehrer: Entwässerung]
[1949: Franz Liebhard: Kinderbrief an Stalin]
[1954. Franz Liebhard: Cei şapte din Jimbolia. Traducere: Petre Solomon]
[1961. Franz Liebhard: Der Sonnenkelch]
[1961. Astrid Connerth: Das kosmische Zeitalter]
[1954. Franz Johannes Bulhardt: Stunden in Stalinstadt]
[1961. Franz Johannes Bulhardt: Für das selbsterrichtete Eden. Nach dem XXII. Parteitag der KP der UdSSR]
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[1949. Gerthy Rath: Der werktätigen Frauen Dank an Stalin]
Der werktätigen Frauen Dank an Stalin
Gerthy Rath
Stalin, sieh die vielen Arbeitshände!
Hände sind's von Müttern und von Frauen:
Wie sie freudig schaffen ohne Ende,
Der Befreiung Brücken mitzubauen!
Stalin, sieh den Glanz erlöster Blicke!
Blicke sind's von Müttern und von Frauen:
Daß ein jeder Blick ein Licht Dir schicke.
Nah dem Ziele, in beglücktem Schauen!
Stalin, hör' die einfach-wahren Worte!
Worte sind's von Müttern und von Frauen:
Friedensworte, die an jedem Orte
Klingen heut, und Worte voll Vertrauen.
Stalin, hör' das Pochen warmer Herzen
Unter dem Gewand dem schlichten, rauhen!
Stalin! heiltest eine Welt der Schmerzen
Aller Unterdrückten, Mütter, Frauen!
Dankesworte blühend sich entfalten,
Dankeslieder flammen auf wie Sonnen:
Stalin Dir, der vom jahrtausendalten
Joch, die Welt der Freiheit uns gewonnen!!
Neuer Weg, 21. Dezember 1949, S.12
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[1952. Georg Scherg: ODE an den FRIEDEN / ODE an STALIN]
ODE an den FRIEDEN
Georg Scherg
Unser Werk in treuen Händen,
fest und hart und unverwandt,
muss aus Glut und Feuerbränden
immer uns den Segen spenden,
den der Kampf im Siege fand:
Kampf der Arbeit, Friedensfahnen
müssen uns die Strasse bahnen.
Seht, es blühen unsre Gärten
wie sie nie zuvor geblüht,
und auf Schritt und Kriegesfährten
müssen wir das Werkzeug härten,
dass der Hammer Funken sprüht;
denn soll unser Werk gelingen,
müssen wir den Frieden zwingen.
Seht, aus weiten offnen Toren
bricht die Schar der Streiter auf,
die sich solchem Ziel verschworen,
und mit Pflügen und Traktoren
wagen sie den Siegeslauf,
unsere Erde umzupflügen
der Verpflichtung zu genügen.
Seht, auf Äckern und in Schulen
reifen neue Saaten schon,
Räder rollen, Walzen, Spulen
während andre frech umbuhlen
gelbes Gold auf feilem Thron:
aber wir, von Kraft beflügelt,
haben seine Macht gezügelt.
Seht, sie drohen nun mit Waffen,
während unser Werk gedeiht —
seht, sie sammeln und sie raffen,
während wir in hartem Schaffen
Kräfte nützen, Wort und Zeit,
dass die Menschen Brüder werden,
wider Trotz und Hass und Fährden.
Seht, der grosse Bruder, immer
treu und hilfreich, geht voran,
und von seines Ruhmes Schimmer
geht ein Glanz durch unsre Zimmer
und ein Ruf auf weitem Plan,
dass die Hallen und Gebzeiten
fruchtbar sich und lichter weiten
So mit schweren treuen Händen,
fest und hart und unverwandt,
muss aus Glut und Feuerbränden
unser Werk uns Segen spenden,
den der Kampf im Siege fand:
Kampf der Arbeit, Siegesfahnen
müssen uns die Zukunft bahnen.
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ODE an STALIN
Georg Scherg
Sieh, wie unsere Fluren reifen
unter dem segensreichen Anhauch
deines mächtigen Worts!
Freundlicher blicken die Berge
hinab in den See, der die friedlichen spiegelt,
und die Menschen tragen ein Lachen
auf den glänzenden Lippen.
Der Hirte auf blühenden Triften
singt deinen Ruhm mit der Stimme des Herzens;
der Bauer sät nach deinem Geheiss,
in den Werken pocht, wie in den Adern das Blut,
mächtig der Hämmer rastlose Weise,
und es kreist das Rad unseres Schicksals
sieghaft im Schwunge unbezwingbarer Kraft.
Ja, wir hören dich und lieben
über Grenzen und Fernen hinweg dich, unsern Retter:
Retter aus Schmach und Untergang und Bedrückung,
aus Gewalt und Missbrauch unserer Hände —
wir, die aufsehn vom Werk unseres Tages,
aufsehn, und fühlen dein freundliches Lächeln,
unter dem Wägen und Wagen gedeihn muss!
Aber unsere Kinder, die fröhlichen Knaben,
und die Mädchen mit den glühenden Augen:
weisst du, wie sie in deinem Namen siegen,
Tag für Tag auf ihrem grenzenlosen
Kampffeld, und ihre Waffe, das Wissen üben,
deiner Gaben und deines Schutzes würdig
und wert deiner unversiegbaren Güte zu sein?
So blühen die Blumen auf den Wiesen,
drunten im Tale unter der goldnen Sonne,
wenn es Frühling wird, am eiligen Bach,
wie unserer Kinder Lachen uns täglich beschenkt,
ihr Frohsinn und der unstillbare Drang,
grösser zu sein als ihr Alter — auf unsere Freude:
du wahrtest, schenktest sie erst, - dir danken wirs.
Von der Donau und über Karpaten hinweg,
weit übers Bergland und die glühende Ebene
ziehn sich deiner Hand Spuren durch unsere Äcker,
wo der Pflug geführt ward, wo Häuser stehn,
wo Räder kreisen in Hallen und Wälder rauschen,
Garben sich türmen und die Ernte sich häuft, —
und wo Dichter singen, preisen sie dich.
Stufen, ersteigen wir, hoch die Berge empor,
wo das Erz wohnt im Schacht und die Glut der Erde,
grüssen die Sonne des Morgens, der aus deinem Land
herüber zu uns kommt, vom Land der Sowjets, —
steigen empor in klarere Höhn aus der Tiefe
und verkünden dein Lob, deinen Ruhm, deine Grösse
mit dem Schall unserer Stimme und jubelndem Schlag unsrer Herzen.
Diese beiden Gedichte aus dem Zyklus „Verbrüderung“ von Georg Scherg (Heldsdorf, Region Stalin), erhielten in unserem Preisausschreiben für Gedichte den III. Preis. Aus dem Zyklus „Verbrüderung”
Neuer Weg, IV. Jg., Nr. 949, 20. April 1952, S. 2
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[1953. Heinrich Simonis: Gross, gewaltig lebt er in uns fort]
Gross, gewaltig lebt er in uns fort
Heinrich Simonis
Als der Vater starb, war ich ein Kind,
Schaute staunend in das tiefe Grab.
Wusste nicht, wie kalt die Toten sind, —
War für Trostesworte taub und blind...
Weinte, weil das Los uns Tränen gab.
Als die Mutter starb, war ich ein Mann,
Stand am Grab mit tränenlosem Sinn,
Da man doch daran nichts ändern kann...
(Kinder hielten mich im Lebensbann:
Vier Jahrzehnten teuerster Gewinn).
Was der Vater war, fühl heut ich erst,
Da der grosse Freund des Volkes starb, —
Als ob Haus, ob Heim, das Leben berst’...
Brennend kommt der Schmerz von tausend Werst,
Kunde, die so grausam, kalt und hart.
Aller Schmerz, der mir im Herzen lag,
Als ich ohne Vater, Mutter blieb,
Bäumt sich heute auf in diesem Schlag,
Meinem Volk das herbe Leid ich klag:
Worte, die ich mit dem Herzblut schrieb.
Niemals traf mich noch ein Schlag so hart,
Männertränen fliessen heiss durchs Herz...
Wachend hab ich Nächte lang geharrt,
Wollt verbannen jede Todesart,
Doch bedrückend schlich heran der Schmerz.
Schritt durchs Zimmer, wo sein Bildnis hängt.
Stand davor... und Stunde ging um Stund,
Wollt es dämmen, dass sein Tod mich bangt,
Glauben, dass er lebt, sei nur erkrankt...
Doch mein Hoffen sank dann in den Grund
Auf den Giebeln weht der Trauerflor.
Schluchzend fällt gar manches stille Wort.
Klagend eilt der Wind durch Schilf im Moor,
Rüttelt an so manchem Bauerntor,
Fegt durch Werke, durch den Arbeitsort.
Mehr als Vater, Eltern war er mir,
— Wenn auch sie mich zeugten für die Welt-
Seine Lehren waren mir Panier,
Sties(!) mir auf des wahren Lebens Tür,
Warf den hellsten Stern ans Himmelszelt.
Alles war er mir, in allem Mensch,
Schenkte Leben, mir und Frau und Kind,
Als mit harter Faust er schlug entzwei
Braunen Wahn, die Hitler-Mörderei,
Mahnend, dass auch Deutsche, Menschen sind.
Seine weisen Worte gaben Mut
Meinem Volk, das an dem Abgrund stand,
Lehrend gab er uns das höchste Gut:
Menschlichkeit — und vieles wurde gut...
Reichte uns die starke Bruderhand.
Durch die Strassen junger Märzwind weht,
Neues Leben jubelt in der Luft.
Sämaschine über Felder geht,
Mancher Strauch schon in den Knospen steht,
Dampf entströmt dem Boden, Lebensduft.
Gross, gewaltig lebt er in uns fort,
Seine Hand, sie zeigt den Weg zum Ziel,
Klar und weise dringt ein jedes Wort:
Baum der Weisheit, der niemals verdorrt,
Aus dem fruchtbar jeder Samen fiel.
Stolzes Werk spross aus dem Lebensbaum,
Der die Wurzel tief im Volke hat,
Mächtig wächst es bis zum Himmelssaum,
Kündet Siege durch die Zeit und Raum,
Spendet Leben uns mit jeder Tat.
Seine Lehr, die hellem Geist entsprang,
Gibt uns Kraft und bleibt uns fester Schild,
Ist das Wissen, das ins Blut uns drang,
Bleibend ist fürs ganze Leben lang
In dem Kampfe, der der Zukunft gilt.
Neuer Weg, V. Jg., Nr. 1221, 9. März 1953, S. 5
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[1953. Stefan Binder: Das Andenken Stalins ehren]
Das Andenken Stalins ehren
Dr. Stefan Binder
Vizepräsident des Regionalen Friedenskampfkomitees, Direktor der Deutschen Pädagogischen Lehranstalt, Temesvar
Der Tod J. W. Stalins hat alle ehrlichdenkenden Menschen, hat die Millionenmassen der Werktätigen überall aufs tiefste erschüttert. Josef Wissarionowitsch Stalin, der grosse Erzieher der Jugend, der Lehrer der fortschrittlichen Menschen in aller Welt, der treue Kampfgefährte und Fortsetzer des von Lenin begonnenen Werkes, hat seine Augen für immer geschlossen. Unschätzbar ist der gewaltige Beitrag, den Stalin für die Entwicklung der Sowjetgesellschaft, für die Entwicklung des Sozialismus, zur Vervollkommnung der Leninschen Thesen geleistet hat. Er hat den Marxismus mit Werke voll weittragender Bedeutung bereichert.
Einen hervorragenden Platz unter den neuen Arbeiten nimmt das geniale Werk „Über den Marxismus in der Sprachwissenschaft“ ein, in dem zum erstenmal das soziale Wesen der Sprache festgestellt und die Wege zur Entwicklung der fortschrittlichen materialistischen Wissenschaft gewiesen werden. Unermesslich ist auch der Beitrag, den Stalin mit seinem kurz vor dem XIX. Parteitag der KPdSU der Sowjetunion veröffentlichten genialen Werk „Ökonomische Probleme des Sozialismus in der UdSSR“ für die marxistisch-leninistische Wissenschaft geleistet hat. In diesem genialen Werk hat J. W. Stalin die Gesetze der gesellschaftlichen Produktion und der Verteilung der materiellen Güter in der sozialistischen Gesellschaft einer tiefschürfenden Analyse unterzogen, die wissenschaftlichen Grundlagen für die Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft definiert und die Wege des allmählichen Übergangs vom Sozialismus zum Kommunismus gewiesen.
Die glänzenden Errungenschaften unserer jungen, aufwärtsstrebenden Volksrepublik, die unter der Führung der Rumänischen Arbeiterpartei und unserer volksdemokratischen Regierung verwirklicht wurden, waren nur dank der umsichtigen Erfahrung und weisen Lehren Stalins möglich.
Das Andenken Stalins wird in unseren Herzen immer gegenwärtig sein. Sein Andenken wird in dem Vertrauen, in der Liebe und in der Entschlossenheit zum Ausdruck kommen, mit der das rumänische Volk und mit ihm alle nationalen Minderheiten sich um die Partei und die Regierung unseres Vaterlandes scharen, um den sozialistischen Aufbau zu verwirklichen, um die Freundschaftsbande mit dem grossen Sowjetvolk noch enger zu schliessen, um das grosse Friedenslager weiter zu stärken und jeden feindlichen Anschlag im Keime zu ersticken.
Ehre und Ruhm sei dem Andenken des grossen Genius der fortschrittlichen Menschheit, Josef Wissarionowitsch Stalin!
Neuer Weg, V. Jg., Nr. 1224, 12. März 1953, S. 5
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Genosse Stalin, lebe wohl!
Ewald Ruprecht Korn
Und Stalin sprach. Sein Wort von reinstem Stahle!
Und Stahl ein jeder seiner Kämpferschar!
Der Kremlraum, er ward zum Erdensaale,
Wie wenn da Volk um Volk versammelt war.
Nun wissen wir’s! Es klang zum letzten Male
Der Welt sein Wort, das neu die Welt gebar:
Erschlossen hat er uns der Zukunft Schranken
Und uns gestählt mit ewigen Gedanken.
Und Stalin sprach. Der Freiheit Flammenfahnen
Erglühten strahlender in seinem Wort.
Hoch sie zu heben, war sein grosses Mahnen,
Wir wahren es als einen ew’gen Hort.
Sein Wort erleuchtet zu dem Sieg die Bahnen
Und trägt das Rot von Land zu Ländern fort,
Den Schmachtenden auch in den Finsternissen
Gewissheit, dass sie alle siegen müssen.
Und Stalin sprach. Und jegliche Gebärde,
Wie Sonnenkraft, bewegte eine Welt.
Der schlichte Mensch am fernsten Ort der Erde
Fühlt sich gestärkt, im Innersten erhellt:
Dass keines Krieges Brand die Welt gefährde,
Und dass der Völker Frieden sich erhält.
Mit dem Vermächtnis von dem Völkerfrieden
Ist Stalin aus dem Leben so geschieden.
Wie Sturmwind.
Flog in später Abendstunde
Von Moskau uns die Trauerbotschaft her:
Wie fassen eines solchen Schmerzes Kunde?
Genosse Josef Stalin ist nicht mehr!
Das Wort erstirbt in unser aller Munde,
Und unser aller Herzen werden schwer.
Das Herz, das einer Erde Last getragen,
Hat nun für immer aufgehört zu schlagen.
Der Vater starb! Es starb der weise Lehrer!
Es starb der Völker allerbester Freund!
Es wiederholt der Schmerz sein Bild, und hehre
Des Namens Glanz stets glänzender erscheint.
Und mit des Schmerzes Pulsen immer schwerer
Wird uns das Herz, da eine Erde weint.
Nicht nur an schicksalskund’ger Kremlmauer,
Betroffen steht die ganze Welt von Trauer.
Der Seemann weint in Yokohamas Hafen,
Der Landarbeiter an Siziliens Strand,
Es weinen afrikait sehe Negersklaven,
Und die Fellachen in dem Wüstenbrand.
Ein Arbeitskind der Themse hält vorm Schlafen
Des Daily Workers Bild mit Trauerrand.
Wenn so in Eins verschmilzt der Menschen Weinen,
Wird höher sie des Kampfes Mut vereinen.
Genosse Stalin, lebe wohl!
So tönen Die Schiffe dir und hemmen ihren Lauf,
Es weinen überall Fabriksirenen,
Und jeder Zug hält seine Räder auf,
Im Augenblick, da unter so viel Tränen
Dich nimmt der Stein des Mausoleums auf,
In der Geschütze Donner und Gewittern,
Die auch des fernsten Volkes Herz erschüttern.
Wie klingt ein jedes Wort in unsern Ohren,
Das unser Lehrer, Freund und Vater sprach!
In unsern Herzen bleibt es unverloren:
Wir sinnen, leben seinem Sinne nach.
Und alles, was sein Genius kühn geboren,
Verwirklicht sich in Taten tausendfach.
In unserm Schaffen bleibt er uns beständig,
Von Jahr zu Jahren immerfort lebendig.
Nach seiner Weisung rollen die Maschinen
Der Stadt, die seinen hehren Namen trägt,
Der Wassersturz muss seinem Willen dienen,
Und ihm sich weiter jedes Rad bewegt,
Und in der Brust der Kühnsten aller Kühnen,
Der Kommunisten, sein Herz weiter schlägt.
Dass leuchtend durch den Schmerz ein Weg sich bahne,
Entfalten länderweit wir seine Fahne.
Denn unter Stalins Fahne siegt das Leben,
Vor ihr weicht finsterste Gewalt zurück.
Je flammender sein Banner wir erheben,
Strahlt heller uns der Zukunft Sonnenblick,
Um Zeitenstufen näher wir erleben,
Das er geträumt, der ganzen Menschheit Glück.
So folgen aus der Näh’ und aus der Ferne
Die Völker ihm als einem ew’gen Sterne!
Neuer Weg, V. Jg., Nr. 1229, 18. März 1953, S. 5
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[1953. Lieder des neuen Lebens. Fragment aus der Anthologie „Deutsche Dichter der RVR”. Peter Andres - Pseudonym von Hans Mokka: Lied zum Jahrestag der Republik. Ders., Volkslieder. Grete Gross - Pseudonym von Irene Mokka: Junge Ernte. Franz Liebhard: Das wichtigste ist der Mensch. Hans Bohn: Wir wachsen zu Helden der Arbeit heran. Udo Henrich: Stalinstadt]
Neuer Weg, V. Jg., Nr. 1472, Mittwoch, 30. Dezember 1953, S. 2 |
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[1954. Gáll Ernő: În numele foştilor deţinuţi din lagărele hitleriste ale morţii!]
În numele foştilor deţinuţi din lagărele hitleriste ale morţii!
Gáll Ernő
Prorector al Universităţii „Bolyai"-Cluj
Era pe la sfîrşitul anului 1944, cînd intr-o zi de iarnă cumplită, după ce călătorisem timp de o săptămînă într-un vagon de vite ticsit cu alţi vreo 50 de deţinuţi am ajuns, mort de foame şi de sete, în faimosul lagăr de concentrare de la Buchenwald... Aici am avut ocazia să cunosc şi să îndur soarta pe care militarismul german, în forma sa cea mai cruntă, hitlerismul, o pregătise popoarelor din Europa. In lagărul împrejmuit cu sîrmă ghimpată prin care trecea curent de înaltă tensiune, în umbra coşului mereu fumegînd al crematoriului, mii şi mii de luptători pentru libertate — ruşi, ucraineni, polonezi, francezi, greci, sîrbi, germani, austriaci, unguri, romîni şi evrei, tineri şi bătrîni, copii între 10-13 ani — nenumăratele victime nevinovate ale fascismului sufereau bătăile şi atrocităţile bandiţilor S.S. Acolo am stat şi eu ceasuri întregi, aproape gol, nemîncat şi bolnav la „apel“-urile nesfîrşite, pe care le făceau hitleriştii în ploaie şi zăpadă.
Am văzut cum erau torturaţi pînă la moarte sute şi sute de prizonieri, am văzut în curtea crematoriului munţi de cadavre, am văzut mănuşile şi abajururile lui Ilse Koch — fioroasa comandantă a lagărului — confecţionate din piele de om. Toate acestea simbolizau „noua orînduire“ pe care Hitler şi Himmler vroiau s-o realizeze în Europa cu banii şi sprijinul trusturilor americane.
Dar am văzut şi altceva la Buchenwald. Am fost martorul ocular nu numai al nelegiuirilor barbarilor secolului al XX-lea, al atrocităţilor săvîrşite de duşmanii înverşunaţi ai omenirii şi ai progreşului — dar am fost părtaş şi la acea luptă eroică pe care au dus-o fiii Europei chiar îndărătul sîrmei ghimpate, în umbra spînzurătorilor, împotriva gestapoului, împotriva complicilor Ilsei Koch, a „bestiilor blonde S.S.“. Zadarnic au vrut Hitler şi Himmler să transforme întreaga Europă într-o singură temniţă imensă. Ei nu au putut frînge dorinţa de libertate a patrioţilor de toate naţionalităţile, voinţa lor de luptă. Solidaritatea şi unitatea acestora în luptă au fost cu mult mai puternice decît teroarea inchizitorilor şi călăilor lor.
N-au trecut nici zece ani de cînd lupta de eliberare a popoarelor, victoria istorică a Uniunii Sovietice asupra bestiilor hitleriste au stins focul lagărelor de concentrare şi al crematoriilor — şi pacea lumii este din nou ameninţată de un pericol de moarte. Călăii de la Auschwitz, Maidanek, Lidice, Oradour şi Buchenwald se plimbă în libertate.
Coşurile fabricilor producătoare de moarte ale lui Krupp fumegă din nou. Autorii acordurilor de la Paris vor să reînvie militarismul german ca să-l folosească împotriva popoarelor Europei.
Imperialismul şi militarismul german, pe care trusturile occidentale vor să le năpustească din nou asupra omenirii, au pricinuit multe suferinţe poporului nostru. Militarismul german este duşmanul de moarte al independenţei şi libertăţii popoarelor romîn şi maghiar.
Istoria popoarelor noastre nu cunoaşte un duşman atît de periculos, care să fi comis atîtea crime împotriva noastră, ca clica militaristă germană. Imperialismul german a încercat în mai multe rînduri să înrobească patria noastră. Nu putem uita invazia trupelor kaiserului Wilhelm al II-lea la sfîrşitul primului război mondial, cînd autorităţile de ocupaţie germane au jefuit ţara, cărînd cu vagoane întregi pînă şi pămîntul fertil. Nu se va şterge niciodată amintirea întunecată a acelor ani îngrozitori, cînd patria noastră gemea sub cizma militariştilor germani, a hitleriştilor. Lacrimile vărsate de mii şi mii de văduve şi orfani, imaginea satelor şi a uzinelor pîrjolite, pustiite, îndeamnă poporul nostru la vigilenţă şi îl cheamă la lupta împotriva pericolului cu care militarismul german ameninţă din nou poporul patriei noastre şi toate popoarele Europei. Nota guvernului R.P.R.. care ia atitudine împotriva acordurilor de la Paris, şi se alătură propunerii guvernului Uniunii Sovietice din 13 noiembrie, exprimă voinţa unanimă a întregului nostru popor.
Unitatea şi frăţia de neclintit între poporul romîn şi minorităţile naţionale se manifestă şi în protestul lor unanim împotriva reînvierii militarismului german. Această unitate are adînci rădăcini istorice. Alianţa frăţească între poporul romîn şi minorităţile naţionale se consolidează astăzi neîncetat pe tărîmul construirii socialismului; ea izvorăşte din acele lupte comune pentru libertate pe care popoarele patriei noastre le-au dus umăr la umăr împotriva asupritorilor lor — împotriva habsburgilor şi hohenzollernilor şi monopoliştilor occidentali. Habsburgii, hohenzollernii, imperialiştii şi militariştii germani au încercat în repetate rînduri să dezbine popoarele romín şi maghiar. Şi ori de cîte ori temporar le-a reuşit acest lucru, el a însemnat pentru ambele popoare răpirea independenţei şi a libertăţii. Istoria este însă un bun dascăl. Oamenii muncii din patria noastră au tras învăţăminte din istorie şi ştiu că libertatea şi independenţa dobîndite cu preţul a multor jertfe sînt chezăşia apărării şi întăririi continue a frăţiei şi unităţii lor.
Ca fostul deţinut nr. 36.467 al lagărului de concentrare de la Buchenwald, a cărui întreagă familie a fost exterminată de către hitleriştii şi militariştii germani şi căruia Republica Populară Romînă i-a asigurat viaţa liberă şi deplina egalitate în drepturi, posibilitatea de muncă şi dezvoltare, protestez din răsputeri împotriva acordurilor de la Paris îndreptate spre învierea militarismului agresiv german. Salut din toată inima nota guvernului nostru prin care el aderă la iniţiativa guvernului sovietic în vederea creării unui sistem de securitate colectivă în Europa.
[Text sub ilustraţie: O scenă zguduitoare dintr-unul din lagărele morţii hitleriste. Deţinuţii sínt forţaţi să arunce în cuptoare cadavrele tovarăşilor lor, victime ale schingiuirilor călăilor din S.S.]
Scînteia, anul XXIV, nr. 3140, 28 noiembrie 1954, p. 4
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[1954. Lotte Berg: Der Tag der Befreiung]
Der Tag der Befreiung
Lotte Berg
Sie steht am Straßenrande in der großen Menge.
Was trieb sie her? Was sucht sie im Gedränge?
Vielleicht hat Nachbar Martin diesmal wirklich recht,
Und meinte es nicht schlecht,
Als er ihr riet, heut ja zu Haus zu bleiben,
Und sich als Deutsche jetzt,
Wo doch der „Feind” das Land besetzt,
Nicht unnütz in der Stadt herumzutreiben.
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Doch sie ist hier, steht wartend auf der Gasse,
Es wächst und wogt um sie die Menschenmasse.
Sie hört die Worte: pace, béke, Frieden!
Das Wort, es klingt
So wunderbar
Und so beschwingt.
Und ihr wird klar,
Wie sehr doch dieses Krieges mörderische Schatten
Auch ihre Jugendzeit verdüstert hatten.
„Sie kommen!” tönt es jubelnd aus dem Menschenhauf.
Und auch in ihren Herzen wachsen Wunsch und Hoffen,
Ihr ist's, als stünden tausend neue Toren offen.
Und Frauen winken, Kinder jauchzen auf:
„Ein Tank! Ein Tank! Der erste Russe! Seht!”
Er ist noch jung, beinahe noch ein Kind!
Er is so jung wie sie, und stark, und ihn umweht
Der frische Morgenwind.
Wie froh er winkt und ihren Gruß erwidert!
Sie fühlt so tief, der Gruß, er gilt auch ihr,
Wie allen andern schlichten Menschen hier.
So wenig zählen heute Sprache oder Brauch!
Die Freiheit ruft, es weht ihr Lebenshauch,
Und alle Unterdrückten sind verbrüdert.
Der Gruß des jungen Kriegers soll sie alle ehren.
Er bringt die Freiheit! Wird die Freiheit währen?
Wie kann der Arme je entkettet werden?
Ist das denn möglich? Gibt es das auf Erden?
Zum ersten Mal ist solches möglich, ja!
Die Freiheit, sie ist da!
Der Frieden, er ist nah!
Ihr sagt's das Herz, noch mehr als der Verstand.
Zu wenig weiß sie noch von jenem fernen Land,
Doch der Soldat, der jetzt mit einem Kind den Imbiß teilt,
Und ihnen lächelnd winkt und weitereilt,
Er ist ihr nahe und vertraut.
Ihr Herz pocht laut,
Fragt jung und heiß,
Was seinem Blicke wohl den Glanz verleiht,
Und seinem Tun die schlichte Selbstverständlicheit?
Sie fühlt und weiß:
Er bringt die Freiheit und er bringt den Frieden.
Und nicht ein Frieden ist es, den das Herrenpack gemacht,
Und nicht ein Frieden, den ihr Hitler zugedacht,
Und nicht ein Frieden ist es für die Reichen,
Es ist ein Frieden,
Wie nur ein freies Volk ihn bringen kann,
Und dieser Frieden geht sie an,
Auch sie und Millionen ihresgleichen.
Ja, dieser Frieden ist so früchteschwer
Und stark und reich wie keiner je vorher,
Und kampfbereit,
Und greift so tief ins Mark der Zeit.
Und dieses Friedens wird sie sich bewußt,
So war für sie der dreiundzwanzigste August.
BS, Heft 2, 1954, S. 3-4
[25. Juli 1967. Mitteilung zu Lucia Bacinschi, proletkultistische Autorin, bekannt unter dem Pseudonym Lotte Berg, geb. 5. 12. 1907 in Czernowitz - gest. 24.9.1981 in Bukarest] / [25 iulie 1967. Adresă privitoare la Lucia Bacinschi, scriitoare proletcultistă cunoscută sub pseudonimul Lotte Berg, n. 5. 12. 1907, Cernăuţi – m. 24. 9. 1981, Bucureşti]
Cf. Parteidichter – Poeţi de partid, in: Halbjahresschrift - hjs-online, 1. 11. 2012
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[1955. Hans Bohn: Unser Leben]
[Dachzeile] Der Partei - dem Baumeister des neuen LebensUnser Leben
Hans Bohn
Wenn der frühe Tag im grauen Schimmer
Sich behutsam an mein Fenster wagt,
Einzublicken in das kleine Zimmer,
Hör ich meine Frau schon: „Schau, es tagt“.
Bald auch schreiten wir zur Arbeitsstätte,
So die Stadt im Frühlicht sich belebt:
Menschen vor uns - eine ganze Kette,
Die in Eile schon dem Werk zustrebt.
Morgensonne grüßt ein neu Beginnen:
Steine zum Gerüst hoch trägt der Kran,
Und vom Gehsteig drängen Weberinnen
Sich zur Straßenbahn geschwind heran.
„Wiedersehen!“ ... hör ich und nach flinken
Schritten meine Frau im Wagen stand.
Weiter rollt die Bahn, nur noch ein Winken
Gilt mir - ihrer kleinen Hand.
Heute gilts, das Beste beizutragen,
Wir sind jung, und unsre Herzen glühn,
Ist das Leben doch ein stetes Wagen,
Unser ist es - sind wir froh und kühn!
Nie darf mehr das Leid von gestern walten,
Wenn auch ringsum nicht nur Rosen stehn.
Unser Ziel: das Leben schön gestalten,
Glück des Volkes - unser Wohlergehn!
Wenn vorüber ist des Tages Hasten,
Heißt willkommen uns im kleinen Heim
Ein Zyklamenstrauß, vorn auf dem Kasten.
Stunden klingen wie ein schöner Reim.
Unser Erbe waren nicht Gewänder,
Auch kein Schlafgemach mit Nußfurnier.
Doch den Bücherschrank, den Blumenständer,
Die wir selbst uns kauften, schätzen wir.
Nein, wir schwelgen nicht in flotter Weise,
Noch an manchem fehlt es allerwärts,
Und es schlägt in unsrem engen Kreise
Schon nach wenig Wochen noch ein Herz.
Gestern waren wir in Mutters Garten,
Nahmen Spätgemüse, letzten Mohn.
Goldne Quitten hängen schwer und warten
Ungeduldig auf den Herbstreif schon.
Vor uns steht das Werden großer Zeiten.
Wir sind stolz beim Bauen mit dabei!
Unser Leben ist ein säend Schreiten
Unterm Schirm und Lenken der Partei.
BS, Heft 2, 1955, S. 5-6
[1955. Manfred Winkler: Dem unbekannten Friedenskämpfer]
Dem unbekannten Friedenskämpfer
Manfred Winkler
Ein Kämpfer für die Menschheit bist du,
Einer unter vielen.
Ein kleiner Soldat, der im stillen rüstet,
Leben und Freiheit liebt -
Ein Soldat im Heere der Menschheit bist du,
Der kämpft, damit es keine Kriege mehr gibt.
[1955. Manfred Winkler: Im Westen]
Im Westen
Diese Hand,
Zerrissen wie dunkles Ackerland,
Hat Villen an sonnigen Ufern gebaut -
Mif der Zeit ist sie faltig
Und müde geworden.
Ihr seht herrliche Villen, die aus Gärten ragen,
Und ihr bewundert sie -
Die Hand, häßlich, runzlig und müd,
Wer bewundert die?
BS, Heft 2, 1955, S. 62
Moartea tovarăşului
de Manfred Winkler - Timişoara
Taci! Taci! Taci!
Orice nume-i o trădare!
Orice cuvînt
e-o crimă!
Ia soarele vieții de pe cer
şi luminează marile dureri.
Arată-i nopţii soarele,
Iar bestiei,
tăria de fier a ideii!
Arată-le
că mai puternic decît orice cnut
este credința!
Taci! Taci! Taci!
Ochii prietenilor sînt stele.
In ceasul acesta cumplit
vin către tine gîndurile lor.
Tu ia-le ca pe un buchet de flori
şi adăposteşte-le în pieptul tău,
adînc şi tainic.
Precum o dimineaţă luminoasă,
să-ţi strălucească viitoru-n gînd!
Lasă călăul numai să vorbească!
Tu, nu rosti nici un cuvînt!
Taci! Taci! Taci!
E frig, şi-s cenuşii pereţii,
şi sînge-ţi picură din gură —
o picătură... altă picătură...
o rană roşie, aprinsă...
Rece ca gheaţa ţi se face mîna
şi gîndul cel din urmă ţi se stinge.
Şi încă-o dată zidul sur şi rece
ţi se deschide. Largă, poarta mare
din nou oftînd prelung te va petrece.
Tu, apăsîndu-ţi inima fierbinte,
păşeşti cu hotărîre înainte,
păşeşti spre vara viitoare.
Moartea, deodată, e foarte departe!
Şi tu vezi roşu — roşu-n orice parte!
E sînge? Nu! Sînt roşiile stindarde!
Iar tu nu mai ai moarte!
În romîneşte de H. Grămescu
Flacăra, anul V, nr. 24 (97), 15 decembrie 1956, p. 11
[19. Juli 1957. Ernest Breitenstein: Presseschau. Neue Literatur ]
[19 iulie 1957. Ernest Breitenstein: Revista revistelor. Neue Literatur]
[1958. Angriff auf die Zeitschrift Neue Literatur / Atac asupra revistei Neue Literatur]
Scînteia, 30 martie 1958, p. 2 |
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Neuer Weg, 4. April 1958, S. 5 |
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Aus „Scînteia" vom 30. März 1958
DIE ZEITSCHRIFT „NEUE LITERATUR“
Die deutsche Literatur unseres Landes hat während der Jahre des volksdemokratischen Regimes einen großen Aufschwung genommen. Die aufmerksame, sorgfältige Anleitung durch die Partei ebnete zahlreichen deutschen Schriftstellern — sowohl Angehörigen der älteren Generation als auch Jüngeren den Weg zu hochstehender, dem Volke dienender Kunst.
Unter dem Einfluß des sozialistischen Humanismus schrieb Andreas Birkner seine gelungene Novelle „Aurikeln”, in der seine Zuversicht in die den deutschen Werktätigen der Rumänischen Volksrepublik von der Volksmacht gebotenen breiten Möglichkeiten Niederschlag findet. Unter den Bedingungen des volksdemokratischen Regimes wurde sich Oscar Walter Cisek des inneren Auftrags bewußt, einen Roman zu verfassen, dessen Held Horia ist und der die früheren ähnlichen Werke dieses Schriftstellers zu übertreffen verspricht. Die Voraussetzungen des Sozialismus gaben Georg Scherg die moralische Kraft, seinen Roman „Da keiner Herr und keiner Knecht” zu vollenden, der die Thesen über das Fehlen von Klassengegensätzen innerhalb der sächsischen Gesellschaft Siebenbürgens widerlegt. Auf die fortgeschrittenen Ideen unserer Gegenwart gestützt, schrieb Erwin Wittstock seine Novelle „Der Sohn des Kutschers”, in der er die feudale Mißachtung, unter der ein aus dem Volke stammender Geistesschaffender zu leiden hat, und den Mißbrauch der Macht, der sich ein Adliger gegenüber seinen Dienern schuldig macht, verurteilt. Die Anforderungen des Lebens veranlaßten Wittstock, seine Novelle „Die Begegnung’ zu vertiefen und sie der Kritik am imperialistischen Aggressionskrieg anzunähern. Eine wichtige Aufgabe in der Entwicklung der deutschsprachigen Literatur, in der Ausrichtung des deutschen literarischen Lebens unseres
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Landes, ist der Temesvarer Zeitschrift „Neue Literatur”, einem Organ des Schriftstellerverbandes der RVR, Vorbehalten.
Ein Verdienst der Zeitschrift ist es, sich die Mitarbeit der repräsentativsten deutschen Schriftsteller nicht nur der Region Temesvár, sondern auch der Region Stalin, Bukarests usw. gesichert zu haben. Sie fördert das Schaffen junger Prosaschriftsteller und Dichter, denen sie in ihren Spalten Gastfreundschaft erweist. Die „Neue Literatur” veröffentlichte vor allem in Nr. 4/1957 Prosawerke und Dichtungen, die interessante Gegenwartsthemen zum Gegenstand haben, wie z. B. die Erzählung „Die Hose” von Anton Breitenhofer, „Der Rettungsengel” von Herta Ligeti, Josef Fuchs „Vom neuen Brot und neuen Menschen”, ein Fragment aus dem Roman „Jetzt, da das Korn gemahlen” von Andreas A. Lillin, „Die Geschichte eines Lebens” von Hedi Hauser sowie Gedichte von Alfred Margul-Sperber, Peter Jung, Franz Liebhard, Christian Maurer, Lotte Berg u. a.
Leider aber sind viele der Nummern durch äußerst schwache Verbundenheit mit der Gegenwart gekennzeichnet. Selbst Schriftsteller, die sich in ihren von Verlagen herausgegebenen Arbeiten an bedeutsame Gegenw'artsthemen heranwagen, veröffentlichen in der Zeitschrift zuweilen zeitabgewandte, ja manchmal sogar falsch orientierte Beiträge.
Als Beispiel sei hier O. W. Ciseks Novelle „Das Ellenmaß”, Nr. 2/1957, angeführt. Ihr liegt der Gedanke zugrunde, das Glück bestehe in einer Art von Selbstgenügsamkeit, darin, wenig von sich selbst und wenig vom Leben zu verlangen, sich zufrieden zu geben, ohne den Versuch zu unternehmen, das Leben umzugestalten. Wäre dem Verfasser eine hohe Ansprüche stellende Redaktion mit ihrer Kritik zur Seite gestanden, hätte die Novelle vielleicht ein satirisches Pamphlet auf die kleinbürgerliche Mittelmäßigkeit im Leben und in der Kunst werden können. Die veröffentliche Fassung aber hinterließ einen ganz anderen Eindruck.
Nr. 2/1957 steht zur Gänze im Zeichen des 80. Geburtstags von Adolf Meschendörfer. Die Initiative, eine Nummer der Zeitschrift diesem Schriftsteller zu widmen, der einen bemerkenswerten Einfluß auf die Literatur der Siebenbürger Sachsen vor dem 23. August 1944 — insbesondere in der Periode, da er „Die Karpathen” (1907—-1914) herausgab — ausgeübt hat, war berechtigt. Sein Gesamtwerk hätte aber einer marxistischen Analyse unterzogen werden müssen, wobei insbesondere die kritisch-realistische Seite seines Schaffens hervorzuheben gewesen wäre. Statt dessen aber begegnen wir hier einer apologetischen, unkritischen Darstellung von A. Meschendörfers Wirken, einschließlich einiger Aspekte, die der Schriftsteller selbst längst überwunden hat.
Nr. 3 der Zeitschrift ist dem großen deutschen Klassiker Johann Wolfgang Goethe gewidmet. Die Nummer sieht jedoch von den Forschungen und Schlußfolgerungen der marxistischen Literaturwissenschaft über Goethe, über die
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wesentlichen Seiten seines Schaffens, ab, wobei der Einstellung der Klassiker des Marximus-Leninismus zu Goethe und seinem Werk nicht einmal Erwähnung getan wird. Das Fragment „Frauen und Wandlungen” stellt sieh die Aufgabe, die Einwirkung des Liebeslebens dieses großen Dichters auf seinen Schaffensprozeß zu verfolgen, indem die überholten Methoden jener bürgerlichen Literarhistoriker wieder aufgegriffen werden, die die sozial-historischen Voraussetzungen des künstlerischen Schaffens außer acht lassen, dafür aber den Einzelheiten — vor allem den pikanten Einzelheiten des persönlichen Lebens — übertriebene Bedeutung beimessen.
In der „Neuen Literatur” sehr schwach vertreten ist die Literaturkritik. Selbstverständlich kann eine Zeitschrift das literarische Schaffen auch durch die Thematik und die künstlerischen Eigenschaften ihrer Belletristik in gewissem Maße anleiten. Selbst wenn man dies aber auf einem viel höheren Niveau täte, als das in der „Neuen Literatur” der Fall ist, kann doch eine Zeitschrift, der wir hohes Ansehen wünschen, nicht auf kritische Artikel verzichten, die vom Gesichtspunkt der marxistisch-leninistischen Ästhetik geschrieben sind, auf Artikel, die Probleme des Schaffens erörtern. Derartigen Aufsätzen begegnet man aber in der Zeitschrift fast überhaupt nicht.
Im allgemeinen ist die Teilnahme der „Neuen Literatur” am ideologischen Kampf nicht sehr aktiv, ja, sie informiert ihre Leser nicht einmal über das literarische und ideologische Leben in unserem Lande und in aller Welt. Über die Kulturkonferenz der SED z. B. und die Ereignisse, die im ideologischen Leben der DDR darauf folgten, steht in der Zeitschrift kein Sterbenswörtchen. Für viele Leser wäre dies aber bedeutend wichtiger gewesen, als trockene „technische” Beiträge, wie z. B. die Analyse der ersten Sinfonie von Andreas Porfetje oder die Studie über den Kirchenbau des Mittelalters, die dem Verständnis von Nichtfachleuten verschlossen bleibt und keine Probleme tier Baukunst behandelt.
Nr. 4/1957 der Zeitschrift „Neue Literatur” verzeichnet einen gewissen Fortschritt. Um ihn zu festigen und ihn zu einem Ausgangspunkt für eine fühlbare Hebung des Niveaus deg Zeitschrift zu machen, müßte der Schriftstellerverband ihr ständig eine bedeutend wesentlichere Unterstützung angedeihen lassen, als bisher. Die „Neue Literatur” braucht ein Redaktionskollegium, das kollektive Arbeit in wirksamer Weise leistet, was eine Verstärkung des Redaktionsapparates nötig macht, die Zeitschrift braucht Korrespondenten in allen Regionen des Landes mit zahlreicher deutscher Bevölkerung und in Bukarest, sowie einen entsprechenden Sitz. Pflicht des Schriftstellerverbandes ist es, der „Neuen Literatur” unter die Arme zu greifen, damit diese den ihr gebührenden Platz in der ideologischen Front unseres Landes einnehme. Das kann nur erreicht werden, indem man mit den Autoren taktvoll und aufmerksam — allerdings ohne ideologische oder künstlerische Zugeständnisse — arbeitet, möglichst viele jüngere Schriftsteller heranzieht und mar-
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xistische literar-kritische Aufsätze (insbesondere über neue Arbeiten deutscher- Schriftsteller zu Gegenwartsthemen) sowie auch Novellen, Romanfragmente, Bühnenstücke, Gedichte usw. veröffentlicht, die mit dem Leben Schritt halten.
Unsere Antwort:
MIT DEM LEBEN SCHRITT HALTEN
Die kritischen Betrachtungen, die in der „Scinteia” vom 30. März die „Neue Literatur” zum Gegenstand hatten und eine helfende Wegweisung der Partei an die deutschen Literaturschaffenden unseres Landes darstellen, boten in erster Reihe der Redaktion der Zeitschrift, in einem weiter gespannten Kreise aber auch den Mitarbeitern, den deutschen Schriftstellern der RVR, vielfache Anlässe, sich mit der, redaktionellen Arbeit, mit ihrer eigenen schöpferischen Tätigkeit und mit den wesentlichsten Problemen der deutschen Literatur unseres Vaterlandes auseinanderzusetzen.
Die im Aufsatz enthaltenen positiven Feststellungen gehören zum Fundament, auf dem die weitere Ausgestaltung der Zeitschrift und damit auch unseres deutschen literarischen Lebens zu vollziehen ist. Wenn darauf hingewiesen wird, daß Heft 4/1957 den früheren gegenüber einen gewissen Fortschritt aufweist, daß die Behandlung „interessanter Gegenwartsfernen” zu verzeichnen ist und der „Neuen Literatur” „eine wichtige Aufgabe in der Entwicklung der deutschsprachigen Literatur, in der Ausrichtung des deutschen literarischen Lebens unseres Landes” zufällt, so sind das Aktivposten, die zweifellos Gewicht und Bedeutung besitzen. Daß sich manche unserer älteren Schriftsteller in der letzten Zeit zu einem engen Anschluß an das literarische Leben und die Denkweise unserer Zeit durchgerungen haben, kann zu einem gewissen Teil auch der „Neuen Literatur” zugeschrieben werden, was ja auch aus den Ausführungen der „Scinteia” hervorgeht. Dazu gesellt sich die Förderung „junger Prosaschriftsteller und Dichter” als ein Erfolg, der es verdient, nach Gebühr festgehalten zu werden.
Wir haben eingangs betont, daß die kritischen Ausführungen über die „Neue Literatur” der Redaktion und den Schriftstellern besonderen Anlaß zur Überprüfung ihrer Arbeit geboten haben. Durch die Erwähnung der Schriftsteller neben der Redaktion ist keineswegs bezweckt, einen Teil der redaktionellen Verantwortlichkeit abzuwälzen. Die Redaktion hat mit den eigenen Mängeln selbst aufzuräumen, im Geiste der Selbstkritik, im Wege einer grundsätzlichen Prüfung der Schwächen, die ihrer Arbeit anhaften. Wir haben neben der Redaktion auch die deutschen Schriftsteller deshalb erwähnt, weil der Aufsatz zu einem großen Teil auch an sie gerichtet ist und weil beide,
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Schriftsteller und Redaktion, letzten Endes einen Gesamtkomplex bilden, eine der bedeutendsten Arbeitsgemeinschaften unserer deutschsprachigen Literatur. Die Zeitschrift ist ein Spiegelbild der schöpferischen Arbeit unserer Schriftsteller. Jeder V ersuch, die wichtigsten der aufgezeigten Mängel zu beseitigen, führt logischerweise zu den Schriftstellern. Der Hinweis darauf, wie aus dem „Ellenmaß” eine Satire auf die Kleinbürgerlichkeit, sich im Leben mit wenig zu begnügen, statt das Leben umzugestalten, entstehen hätte können, ist ein eloquentes Beispiel dafür, wie sich die Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Schriftsteller auf Grund parteilicher Grundsätzlichkeit zu vollziehen hat.
Die Redaktion hat auch aus der Kritik, die an dem Meschendörfer gewidmeten Heft geübt wird, das uns eine marxistische Analyse des Gesamtwerkes unseres verdienten Siebenbürger Altmeisters schuldig geblieben ist, viel gelernt. Ebenso auch aus der Beanstandung, daß bei der Zeichnung eines Goethe-Bildes in Heft 3 „den Einzelheiten des persönlichen Lebens übertriebene Bedeutung” zugemessen wird. Im gleichen Maße gerechtfertigt ist auch die Feststellung, daß in einer Reihe von Heften „die Literaturkritik schwach vertreten” war und daß die Beurteilung der einheimisch-deutschen Neuerscheinungen auf dem Büchermärkte unseres Landes „vom Gesichtspunkt der marxistisch-leninistischen Ästhetik" und die Erörterung literarischer Schaffensprobleme in den Heften des Jahres 1957 vernachlässigt war. Damit hängt es zusammen, daß die Teilnahme am ideologischen Kampf mit Recht als ..nicht sehr aktiv” bezeichnet und manchen Nummern „eine äußerst schwache Verbundenheit mit der Gegenwart” nachgewiesen wurde.
Die Redaktion hat einige dieser Mängel im Laufe der Zeit durch Selbstanalyse auch aufgedeckt, wobei aber unterstrichen werden soll, nicht in einer so scharfen Konturierung und der klaren Herausschälung des Wesentlichen, wie es uns iin Aufsatz der „Scinteia” vor Augen getreten ist. Der weiter oben erwähnte Fortschritt, der Heft 4/1957 zuerkannt wird, ist ein Ergebnis dieser Selbstanalyse, ein Ergebnis des verstärkten Strebens, die „Neue Literatur” zu einem wahrhaft kämpferischen Organ auszugestalten, zu einer Zeitschrift, die gekennzeichnet zu sein hat als ein Faktor im Kampf an der ideologischen Front, gekennzeichnet durch die immer entschiedenere Hinwendung zur Thematik von heute, zum Lehen von heute, zur literarischen Widerspiegelung aller tiefgreifenden sozialistischen Umwandlungen, die sich im Leben unseres Vaterlandes, im Lehen unserer deutschen Bevölkerung in der RVR vor unseren Augen vollziehen.
Nunmehr kommen wir wieder auf die Schriftsteller zurück, die wir eingangs neben der Redaktion genannt haben. Ohne ihren tätigsten Anteil können diese Aufgaben nicht erfüllt werden. Nur mit ihnen, mit ihrem Beitrag als Ergebnis dessen, daß sie sich von den grundsätzlichen Feststellungen des Aufsatzes der „Scînteia” eben so tief angesprochen fühlen wie wir, können und sollen sie verwirklicht werden. Literaturkritiker und Literaturtheoretiker,
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Dichter und Erzähler, Dramatiker und Romanciers, gereifte Talente und solche, die sich jetzt seihst entdecken, um demnächst von der literarischen Öffentlichkeit mit Freude entdeckt zu werden - alle, die den Drang in sich verspüren, den Menschen der Gegenwart die Züge ihrer Zeit zu verdeutlichen, ihnen den Sinn der großen Wirklichkeit zu verdolmetschen, in der sie leben und arbeiten, kämpfen und höher steigen, sind aufgerufen, sich zusammenzufinden, ihre Kräfte zu vereinigen auf der gemeinsamen, in allem zeitgemäßen Plattform, die uns die Partei mit helfender Hand durch den Aufsatz der „Seînteia” geboten hat: „Ohne ideologische und künstlerische Zugeständnisse — mit dem Leben Schritt halten.”
Redaktion „Neue Literatur”
S. 10
Neue Literatur, 9. Jg. (16), Nr. 2, 1958, S. 5-10.
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[1962. Unsere Schriftsteller beraten]
Unsere Schriftsteller beraten
Montag beginnt in Bukarest die zweite Landesberatung der Schriftsteller, ein Ereignis, dem die ganze öffentliche Meinung unseres Landes mit Interesse entgegensieht.
Unsere Literatur hat in den Jahren seit der ersten Schriftstellerberatung beachtliche Erfolge erzielt. Dazu gehören sowohl Bücher in rumänischer Sprache als auch in den Sprachen der mitwohnenden Nationalitäten, bildet doch die Literatur unseres Landes ein einheitliches Ganzes, entstehen doch alle literarischen Werke auf der gleichen gesellschaftlichen Grundlage, dem Boden des sozialistischen Aufbaus. In der letzten Zeit erschienen mehr Bücher aus dem Leben der Arbeiterklasse; die führende Klasse unseres Aufbauwerks nimmt auch in der Literatur immer mehr den ihr gebührenden Platz ein. Es wurden auch Bewusstseinsfragen, die sich aus der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft ergeben, behandelt. In manchen Büchern ist von der neuen Intelligenz die Rede. Eine neue Generation von Dichtern und Schriftstellern ist mit neuen Ideen und Problemen ins Feld der Literatur eingezogen. Die Lyrik, die Reportage, die Kurzgeschichte, auch die Dramatik sind in voller Entfaltung begriffen. Von der Weltanschauung des Marxismus-Leninismus ausgehend, unter der zielsicheren Anleitung durch die Rumänische Arbeiterpartei haben die Schriftsteller unseres Landes Werke geschaffen, die für unsere sozialistische realistische Literatur von grösster Bedeutung sind. Sie bilden einen wichtigen Ausgangspunkt zu weiteren Leistungen. Denn nach wie vor bleibt unsere Literatur hinter wesentlichen Erscheinungen unseres Lebens zurück, die Schriftsteller kommen nicht immer mit den vielen neuen Erscheinungen des sozialistischen Aufbaus mit.
Im Bericht an den III. Parteitag der RAP sagte Genosse Gheorghe Gheorghiu-Dej: „Der gewaltige Aufschwung der schöpferischen Kräfte unseres Volkes ist für unsere Schriftsteller und Künstler ein
unerschöpflicher Quell der Inspiration. Unsere Künstler, die die in den letzten Jahren bei der Erweiterung der Thematik und der Bereicherung des Ideengehalts der Literatur und Kunst, des Theaters und der Filmkunst erzielten positiven Ergebnisse vertiefen, haben die Pflicht, Werke zu schaffen, die den hohen künstlerischen und ideologischen Anforderungen von Partei und Volk entsprechen...“ Die zweite Schriftstellerberatung ist allen Delegierten ein Forum, über die Erfolge, Probleme und Aufgaben unseres Schrifttums zu sprechen, sachkundig, prinzipiell, vom Standpunkt der Partei und des Volkes das Erreichte zu analysieren, Ausschau zu halten über die weiteren Entwicklungswege unserer Literatur. Nennen wir einige der wesentlichen Fragen, die auf der Tagesordnung stehen werden. Der grosse innere Reichtum der Arbeiterklasse muss in den Büchern der nächsten Zeit in seiner ganzen Vielfalt zum Ausdruck kommen. Es gibt bisher noch immer zu wenige literarische Werke, die den gegenwärtigen Entwicklungsstand unserer werktätigen Bauernschaft gestalten. Mehr Prinzipienfestigkeit, eine gründlichere theoretische Vertiefung der literarischen Ereignisse, sind Aufgaben, die vor unserer Literaturkritik stehen. Die literarische Meisterschaft, angefangen von der Sprache bis zu den einzelnen Gattungen, bildet einen weiteren Problemkomplex der Beratung, soll doch das geschriebene Wort immer mehr den hohen Ansprüchen des werktätigen Lesers gerecht werden.
Die Landesberatung wird auch Verbesserungsvorschläge zum Statut des Schriftstellerverbandes besprechen, die neuen Leitungsorgane wählen, Methoden zur Verbesserung der Arbeit des Verbandes vorschlagen.
Die Arbeiten der Schriftstellerberatung stehen im Mittelpunkt unserer Öffentlichkeit. Sie werden von den Erfolgswünschen unseres ganzen Volkes begleitet.
NW, 14. Jg., Nr. 3960, 21. Januar 1962, S. 1
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[1962. Konferenz der Schriftsteller in Bukarest eröffnet. Mihai Beniuc legt Rechenschaftsbericht vor / Diskussionen zum Bericht begonnen]
Konferenz der Schriftsteller in Bukarest eröffnet
Mihai Beniuc legt Rechenschaftsbericht vor / Diskussionen zum Bericht begonnen
Der Eröffnung der Konferenz wohnten bei die Genossen: Atanase Joja, Vorsitzender der Akademie der RVR, I. Murgulescu, Minister für Unterricht und Kultur, P. Nicu1escu-Mizi1, Stellvertretender
Leiter der Direktion für Propaganda und Kultur des ZK der RAP, Constanţa Crăciun, Stellvertretender Minister für Unterricht und Kultur, Mitglieder des ZK der RAP, Vertreter einiger Zentralinstitutionen und Massenorganisationen sowie der Verbände der Kunstschaffenden, Vertreter der Werktätigen der Bukarester Betriebe.
Unter stürmischem Beifall der Anwesenden hielt Akad. Tudor Arghezi die Eröffnungsansprache.
Die Anwesenden wahrten eine Minute stillen Gedenkens zu Ehren des Vorsitzenden des Schriftstellerverbandes, Mihail Sadoveanu, und anderer Schriftsteller, die in letzter Zeit verstorben sind, wie Cezar Petrescu, Al. Kiriţescu, Camil Petrescu, Gheorghe Bacovia, Gala Galaction, Lucian Blaga, Cristian Sîrbu, István Asztalos, Nicolae Labiş u. a.
Die Konferenz wählte sodann das Präsidium, bestehend aus den Schriftstellern: Tudor Arghezi, Mihai Beniuc, Geo Bogza, Demostene Botez, Ion Brad, Marcel Breslaşu, V. Em. Galan, Alecu Ivan Ghi1ia, György Kovács, Dumitru Mircea, István Nagy, Ion Pas, Titus Popovici, Marin Preda und Zaharia Stancu. Ferner wurde die Validierungskommission, das Sekretariat und die Redaktionskommission der Konferenz gewählt.
In der Vormittagssitzung führte der Schriftsteller V. Em. Galan den Vorsitz.
Die Konferenz billigte nachstehende Tagesordnung: Rechenschaftsbericht über das literarische Schaffen und über die organisatorische Tätigkeit des Schriftstellerverbandes, die Aufgaben der Literatur im Sinne der Dokumente des III. Parteitags der RAP, Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit der Revisionskommission des Schriftstellerverbandes, Genehmigung einiger Abänderungen im Statut des Verbandes, Wahl des Leitungsausschusses und der Revisionskommission des Schriftstellerverbandes.
Der Erste Sekretär des Schriftstellerverbandes, Akad. Mihai Beniuc, legte sodann den Rechenschaftsbericht des Leitungsausschusses des Verbandes vor.
Im Laufe der Vormittagssitzung verlas der Schriftsteller Radu Boureanu auch den Rechenschaftsbericht der Revisionskommission.
In der Nachmittagssitzung legte der Schriftsteller Ion Bănuţă den Bericht der Validierungskommission vor. Der Schriftsteller Demostene Botez, der den Vorsitz führte, verlas die Vorschläge zur Abänderung des Statuts des Schriftstellerverbandes.
Sodann begannen die Diskussionen zum Rechenschaftsbericht des Leitungsausschusses des Schriftstellerverbandes, zum Rechenschaftsbericht der Revisionskommission und zu den Statutenänderungen. Es meldeten sich zu Wort: Titus Popovici, Ion Brad, Silvian Iosifescu, Ion Pas, Vasile Nicorovici, Alexandru Ba1aci, Dumitru Corbea, Dumitru Ignea, Remus Luca, György Kovács, Mihai Gafiţa und Vicu Mîndra.
Die Arbeiten der Konferenz dauern an
NW, 14. Jg. Nr. 3961, 23. Januar 1962, S. 1
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[1962. Von der Landeskonferenz der Schriftsteller]
Von der Landeskonferenz der Schriftsteller
Dienstag vormittag wurden im kleinen Saal des Palais der RVR in Bukarest die Arbeiten der Landeskonferenz der Schriftsteller fortgesetzt.
Am Vormittag führte Akad. Zaharia Stancu den Vorsitz.
Im weiteren Verlauf der Diskussionen zum Rechenschaftsbericht des Leitungsausschusses des Schriftstellerverbandes, zum Rechenschaftsbericht der Revisionskommission und zur Abänderung des Statuts ergriffen folgende Schriftsteller das Wort: Demostene Botez, Ioan Grigorescu, Akad. Tudor Vianu und Eusebiu Camilar. Der Sekretär des Parteikomitees der 23.-August-Werke, Florian Păunescu, überbrachte den Gruss der Arbeiter dieses Bukarester Grossbetriebs. Anschliessend sprachen die Schriftsteller Alecu Ivan Ghilia und Eugen Barbu.
Im zweiten Teil der Vormittagssitzung, in der der Schriftsteller Marcel Breslaşu den Vorsitz führte, sprachen die Schriftsteller Alexandru Andriţoiu, George Macovescu, Aurel Baranga, Nicolaie Stoian, Alexandru Oprea und Mihnea Gheorghiu.
In der Nachmittagssitzung führte der Schriftsteller György Kovács den Vorsitz. Zum Wort meldeten sich die Schriftsteller István Nagy, Akad. Zaharia Stancu, Ion Marin Sadoveanu, Akad. D. Panaitescu Perpessicius, Eugen Jebeleanu, Aurel Rău und Paul Georgescu.
In der zweiten Hälfte der Nachmittagssitzung, die vom Schriftsteller Ion Pas präsidiert wurde, verlas Akad. M. Beniuc die Ansprache von Akad. G. Călinescu. Im weiteren Verlauf der Diskussionen sprachen die Schriftsteller V. Em. Galan, Anton Breitenhofer, Horia Lovinescu, Dumitru Mircea und Lajos Létay. Sodann ergriff Elena Poparad-Mantho, Sekretär des ZK des VdWJ, das Wort.
Die Arbeiten der Konferenz dauern an.
NW, 14. Jg., Nr. 3962, 24. Januar 1962, S. 1
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[1962. Landeskonferenz der Schriftsteller. Ansprache des Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej / Landeskonferenz abgeschlossen. Die neuen Leitungsorgane des Schriftstellerverbands]
Landeskonferenz der Schriftsteller
Ansprache des Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej
Liebe Genossen und Freunde !
Es ist mir eine besondere Freude und ein Vergnügen, inmitten der hervorragenden Vertreter unserer Literatur zu sein und der Landeskonferenz der Schriftsteller seitens des Zentralkomitees der Rumänischen Arbeiterpartei, des Staatsrats und des Ministerrats der Rumänischen Volksrepublik einen herzlichen Gruss zu übermitteln.
(Stürmischer Beifall.)
Die Debatten dieser Konferenz waren durch Grundsätzlichkeit, kämpferische Einstellung und hohes Niveau gekennzeichnet; die Fragen des literarischen Schaffens und der Tätigkeit des Schriftstellerverbands wurden vielseitig erörtert.
Sie veranschaulichen die ergebnisreiche Entwicklung unserer Literatur in den fünf Jahren, die zwischen der gegenwärtigen Konferenz und dem ersten Schriftstellerkongress liegen.
In dieser Zeit wurden Prosa, Lyrik und Dramatik um wertvolle Werke bereichert. Die aus der Gegenwart, aus dem begeisterten Schaffen des Volkes schöpfende neue Thematik hat sich in der Literatur einen führenden Platz errungen. Den Schriftstellern der älteren Generationen sind zahlreiche in den Jahren der Volksmacht herangebildete junge Talente an die Seite getreten.
Begeistert durch den Aufruf des III. Parteitags der Rumänischen Arbeiterpartei, Werke zu schaffen, die den hohen künstlerischen und ideologischen Ansprüchen der Partei und des Volkes entsprechen, haben die Literaturschaffenden ihre schöpferischen Kräfte gesammelt, um den Erwartungen und Anforderungen der Millionen Leser von heute ehrenvoll zu entsprechen.
Beispielgebend durch hohe Meisterschaft, Hingabe zu ihrer schriftstellerischen Berufung, patriotisches Bewusstsein ist für alle Literaturschaffenden das Werk der hervorragenden Vertreter der klassischen und zeitgenössischen rumänischen Literatur — Mihail Sadoveanu und Tudor Arghezi. (Beifall )
Wir erleben eine Zeit der reichsten Errungenschaften in der Geschichte unseres Landes. In allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vollziehen sich umfassende revolutionäre Umgestaltungen. Die Arbeiterklasse, die Bauernschaft, die Intelligenz setzen ihre volle Energie und ihre volle Schaffenskraft ein, um das grosse sozialistische Aufbauwerk zu vollenden und die Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus zu schaffen.
In dieser historischen Entwicklungsetappe unserer Gesellschaft kommt der Literatur die sehr verantwortungsvolle Aufgabe zu, mit der ganzen Kraft ihres Einflusses beizutragen, das sozialistische Bewusstsein, den neuen Menschen, die sozialistische Moral, die neue Einstellung zur Arbeit und zur Gesellschaft heranzubilden und zu entwickeln, den Einfluss der bürgerlichen Ideologie und Erziehung aus dem Bewusstsein der Menschen zu beseitigen. Das literarische Schaffen ist dazu berufen, den schwungvollen Aufbau der sozialistischen Wirtschaft und Kultur, die veränderte Lebensweise des Volkes zu widerspiegeln, das leuchtende Antlitz des Arbeiters, des Kollektivbauern, des Intellektuellen zu zeichnen, im Herzen der Menschen das patriotische Bewusstsein zu pflegen, sie zu neuen heldenhaften Taten anzuspornen für den Sieg der fortgeschrittensten Ideen unserer Zeit, der Ideen des Kommunismus.
Unsere Wirklichkeit ist ein lebendiger Inspirationsquell für literarische Werke von hohem künstlerischem Wert. Unsere besten Schriftsteller verdanken ihre Erfolge dem Bemühen, die Wirklichkeit besser zu erkennen, ins Innenleben der Werktätigen, der Erbauer der sozialistischen Gesellschaft, tiefer einzudringen.
Werke, die den Weg zum Herzen der Menschen finden und die Zeit überdauern, können keineswegs mit eiliger Feder hingeworfen werden; sie sind das Ergebnis tiefer Erkenntnis, eines eingehenden Studiums der Wirklichkeit, das Ergebnis beharrlicher künstlerischer Bemühung, das Ergebnis einer mühseligen Arbeit des Schriftstellers, der bescheiden und seinem Schaffen gegenüber anspruchsvoll ist.
Lenin sagte, dass die Kunst dem Volk gehört, dass sie mit ihren Wurzeln zutiefst in die breiten Massen der Werktätigen eindringen, dass sie von ihnen verstanden, geliebt und geschätzt werden, ihre Gefühle, ihr Denken und Wollen vereinen muss.
Die grösste Befriedigung für einen Schriftsteller unserer Zeit besteht darin, dass der Leser, der Erbauer der neuen Gesellschaft, in seinem Werk sein eigenes Leben, seine eigenen Gedanken und Bestrebungen erkennt.
Die Prinzipien des sozialistischen Realismus sind unseren Schriftstellern ein sicherer Wegweiser in ihrem Schaffen. Sie erschliessen dem Schriftsteller eine historisch richtige Perspektive, bewahren ihn vor einer verzerrten, einseitigen, flachen Darstellung der Erscheinungen des Lebens, sie ermöglichen es ihm, die Wirklichkeit in ihrem komplexen Entwicklungsprozess, dem Kampf zwischen alt und neu, dem Erstarken des Neuen und Fortgeschrittenen, mit aller Leidenschaftlichkeit darzustellen.
Bei der Heranbildung und Erziehung der Jugend kommt der Literatur eine bedeutende Rolle zu. Unsere junge Generation braucht Werke, die die hohen Ideale unserer Epoche verkörpern, die glorreichen Kampftraditionen des Volkes, der Arbeiterklasse veranschaulichen, die Liebe zum Vaterland, zur Arbeit, das Streben der Jugend nach grossen Taten pflegen.
Unsere zeitgenössische Literatur muss auch an Meisterschaft einen grossen Schritt vorwärts in der Entwicklung und Bereicherung der rumänischen Literatur bedeuten. Die Schriftsteller, die die Traditionen ihrer grossen Vorgänger weiterführen, das literarische Erbe kritisch werten, sind berufen, Werke zu schaffen, die dem Reichtum unserer Sprache neuen Glanz verleihen.
Dem Rat der Besten unserer Literatur Folge leistend, müssen die jungen Schriftsteller sich durch angestrengte Arbeit an jeder Buchseite daran gewöhnen, „ununterbrochen, ihr ganzes Leben lang zu lernen“, um ihr Können zu vervollkommnen. Massstab zur Einschätzung eines Kunstwerks ist keineswegs die Seitenzahl, sondern seine Aussage und sein Ideengehalt, seine künstlerische Schönheit.
Als Kampfwaffe für eine ideenreiche Literatur, für Werke von hoher literarischer Meisterschaft muss die Kritik — die die in den letzten Jahren erzielten Leistungen weiterzuentwickeln hat — in der Behandlung der Fragen des literarischen Schaffens eine kämpferische Haltung einnehmen. Die Tendenz, den brennenden Fragen der Literatur auszuweichen, Subjektivismus und Lobhudelei können der Entwicklung der Literatur keinesfalls dienen, ebensowenig wie unkonstruktive, negativistische Einstellung und Fraktionsmacherei. Unsere Literatur braucht eine prinzipielle, von Parteigeist durchdrungene Kritik, eine Kritik, die aufgeschlossen ist für alles Wertvolle, das verdient, unterstützt und gefördert zu werden, für die Werke, die zeitgenössische Themen behandeln.
Die Literaturkritik, die Veröffentlichungen des Schriftstellerverbands müssen die Loslösung von der Wirklichkeit, vom Strom des Lebens bekämpfen, die unfruchtbaren Versuche, eine Literatur der thematischen Randgebiete zu pflegen, die für einen engen Kreis von angeblich Raffinierten bestimmt ist, sie muss den Einfluss der dekadenten Literatur und der Hermetik, die Flucht ins nebelhaft Abstrakte oder in die ferne Vergangenheit, die sich manchmal in der Dichtung geltend machen, bekämpfen.
Eine wichtige Aufgabe der Kritiker und all derer, die im Bereich der Literaturtheorie und -geschichte wirken, ist die Ausarbeitung der Geschichte der rumänischen Literatur, die das reiche Gut unserer Literatur und ihre Entwicklungsetappen einer streng wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen hat.
Eine erfolgreiche Entfaltung des literarischen Schaffens ist weitgehend durch die Arbeit des Schriftstellerverbands bedingt; im Mittelpunkt der Anliegen des Schriftstellerverbands muss die Erörterung der Grundfragen des literarischen Schaffens stehen, die unablässige Festigung der Geschlossenheit sämtlicher Kräfte der Literatur auf der Grundlage der marxistisch-leninistischen Ideologie sowie die liebevolle und aufmerksame Heranbildung des schriftstellerischen Nachwuchses.
In den Werken der Schriftsteller unseres Landes widerspiegeln sich die edlen Ideen des Kampfes für die Beschützung der Menschheit, vor dem Unheil eines neuen Weltkriegs, des Kampfes für die Festigung des Friedens und der Zusammenarbeit aller Völker, für sozialen Fortschritt — Kennzeichen der gesamten Politik unserer Partei und unseres Staates. (Beifall.) Im Sinne dieser Ideen ist der Schriftstellerverband berufen, auch in Zukunft die freundschaftlichen Verbindungen zu den Schriftstellern der sozialistischen Länder, zu den fortschrittlichen Schriftstellern aller Länder zu pflegen.
Die Rumänische Arbeiterpartei lässt der schöpferischen Arbeit und der gesellschaftlichen Tätigkeit der Schriftsteller unseres Vaterlandes hohe Wertschätzung zuteil werden und betrachtet sie als ihre zuverlässigen Helfer bei dem grossen Werk, das unser Volk vollbringt. (Lebhafter Beifall.) Das Zentralkomitee der Rumänischen Arbeiterpartei wünscht Ihnen, liebe Genossen, neue, bedeutende Erfolge im Schaffen wertvoller Werke, die den Schatz unserer Literatur bereichern und aktiv zum Sieg des Sozialismus beitragen sollen. (Starker, langanhaltender Beifall.)
S. 1
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Landeskonferenz abgeschlossen
Die neuen Leitungsorgane des Schriftstellerverbands
Die Vormittagssitzung von Mittwoch wurde unter dem Vorsitz des Schriftstellers István Nagy eröffnet. Im weiteren Verlauf der Diskussionen sprachen die Schriftsteller: Lucia Demetrius, A. E. Baconsky, O. W. Cisek, Ov. S. Crohmălniceanu, Alexandru Jebe1eanu, Mihu Dragomir, Maria Banuş, Vladimir Colin, Mihai Novicov und Marcel Breslaşu. Ferner meldeten sich zum Wort; der Stellvertretende ZRG-Vorsitzende Vasile Muşat und Oberstleutnant Victor Mi1itaru. Damit fanden die Diskussionen ihren Abschluss.
Um 13.00 Uhr wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Die Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej, Ion Gheorghe Maurer, Emil Bodnăraş und Leonte Răutu treffen im Konferenzsaal ein. Die Partei- und Staatsführer werden mit stürmischem Beifall begrüsst.
Der Sitzung wohnen ferner bei die Genossen A. Joja, I. Murgulescu, P. Niculescu-Mizi1, Constanţa Crăciun, Mitglieder des ZK der RAP, Akademiemitglieder, Leiter von Zentralorganisationen und Massenorganisationen sowie Vertreter anderer Schaffensverbände.
Von den Anwesenden äusserst herzlich begrüsst, übermittelt Genosse Gheorghe Gheorghiu-Dej der Schriftstellerkonferenz den Gruss des ZK der RAP, des Staatsrats und der Regierung der RVR.
Bei den Schriftsteller-Delegierten und den zahlreichen Gästen löste der Gruss unserer Partei- und Staatsführung grosse Begeisterung aus. Im Saal erscholl langanhaltender Beifall.
Akad. Mihai Beniuc, der den Vorsitz führte, erklärte, die Schriftsteller freuen und fühlen sich besonders geehrt, dass Genosse Gheorghiu-Dej der Beratung „das Wort der Partei übermittelte, den Aufruf, der der Entwicklung unserer Literatur dienen, den weisen Rat, der den Weg unseres Schaffens erhellen soll“.
„Ich glaube", sagte der Redner, „dass ich in vielleicht zu schwachen Worten den Gedanken eines jeden von uns zum Ausdruck bringe, wenn ich von der tiefen Dankbarkeit spreche, die wir der Partei gegenüber hegen, für alles, was sie für uns getan hat, für alles, was sie für uns tut, für alles, was sie uns in unserem Schaffen zu verwirklichen hilft.
Der Gruss der Partei enthält ein reiches Programm und sehr wertvolle Ideen für die Entwicklung unserer Literatur in der gegenwärtigen Etappe, da das ganze Volk auf der Grundlage der Beschlüsse des III. Parteitags der RAP den Aufbau des Sozialismus in unserem Land vollendet.
Der Partei und dem Genossen Gheorghiu-Dej persönlich können wir meines Erachtens nur durch Bücher danken, und diese Bücher müssen so sein, wie es im Gruss des Zentralkomitees heisst, sie müssen tatkräftig zum Aufbau des Sozialismus, zur Heranbildung des neuen Menschen beitragen.“
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In der Nachmittagssitzung führte der Schriftsteller V. Em. Galan den Vorsitz. Die Delegierten billigten einhellig die Tätigkeit des Leitungsausschusses und der Revisionskommission des Schriftstellerverbands. Ferner wurden die Abän-
(Fortsetzung auf Seite 2)
derungen des Verbandsstatuts genehmigt.
Die Konferenzdelegierten erwählten Akad. Tudor Arghezi zum Ehrenpräsidenten des Schriftstellerverbands.
Akad. Tudor Arghezi dankte in herzlichen Worten für die ihm zuteil gewordene Ehre.
Sodann wurde in geheimer Abstimmung der Leitungsausschuss und die Revisionskommission des Schriftstellerverbands gewählt.
In seiner ersten Plenarsitzung wählte der Leitungsausschuss das Büro des Schriftstellerverbands, dem dreizehn Mitglieder angehören.
Akad. Mihai Beniuc wurde zum Vorsitzenden des Schriftstellerverbands und Demostene Botez und V. Em. Galan zu Stellvertretenden Vorsitzenden des Schriftstellerverbands gewählt.
Die Delegierten nahmen einhellig den Beschluss der Landeskonferenz der Schriftsteller an.
Unter starkem Beifall beschloss die Konferenz, dem Zentralkomitee der Rumänischen. Arbeiterpartei und Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej ein Schreiben zu übermitteln.
Die Konferenz nahm ausserdem eine Resolution an, in der die Entschlossenheit der Schriftsteller zum Ausdruck kommt, alle ihre Kräfte im Kampf für die Verteidigung des Friedens aufzubieten.
Die Arbeiten der Landeskonferenz nahmen damit ihren Abschluss.
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Die Landeskonferenz der Schriftsteller wählte den Leitungsausschuss des Schriftstellerverbands, der aus folgenden Genossen besteht:
Tudor Arghezi, Aurel Baranga, Eugen Barbu, Ion Bănuţă, Mihai Beniuc, Geo Bogza, Demostene Botez, Ion Brad, Anton Breitenhofer, Marcel Breslaşu, Teofil Buşecan, Eusebiu Camilar, George Călinescu, Oscar Walter Cisek, Ov. S. Crohmălniceanu, Mihai Davidoglu, Lucia Demetrius, Dan Deşliu, Eugen Frunză, V. Em. Galan, Paul Georgescu, Ştefan Gheorghiu, Alecu Ivan Ghilia, Dumitru Ignea, Alexandra Jebeleanu, Eugen Jebeleanu, György Kovács, Lajos Létay, Horia Lovinescu, Aurel Mihale, Dumitru Mircea, Francisc Munteanu, István Nagy, Şerban Nedelcu, Vasile Nicorovici, Mihai Novicov, Alexandru Oprea, Ion Pas, D. Panaitescu-Perpessicius, Simion Pop, Titus Popovici, Marin Preda, Aurel Rău, Zaharia Stancu, Nicolae Stoian, András Sütő, Ferenc Szemlér, Tiberiu Után und Tudor Vianu.
In seiner ersten Plenarsitzung wählte der Leitungsausschuss das Büro des Schriftstellerverbands, dem folgende Genossen angehören: Mihai Beniuc, Vorsitzender; Demostene Botez, Stellvertretender Vorsitzender; V. Em. Galan, Stellvertretender Vorsitzender; Eugen Barbu, Ion Brad, Marcel Breslaşu, Lucia Demetrius, Alecu Ivan Ghilia, Aurel Mihale, Ion Pas, Simion Pop, Titus Popovici, Ferenc Szemlér.
Das Büro des Schriftstellerverbands wählte zu Sekretären die Genossen Ion Brad, Simion Pop und Ferenc Szemlér.
NW, 14. Jg., Nr. 3963, 25. Januar 1962, S. 1 und S. 2
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[1962. Festessen für Teilnehmer an der Schriftstellerkonferenz]
Festessen für Teilnehmer an der Schriftstellerkonferenz
Das Zentralkomitee der Rumänischen Arbeiterpartei, der Staatsrat und der Ministerrat gaben Donnerstag abend im Marmorsaal des Palais der RVR zu Ehren der Teilnehmer der Landeskonferenz der Schriftsteller ein Essen. Zugegen waren die Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej, Gheorghe Apostol, Petre Borilă, Nicolae Ceauşescu, Chivu Stoica, Alexandru Drăghici, Ion Gheorghe Maurer, Alexandru Moghioroş, Dumitru Coliu, Leonte Răutu, Ştefan Voitec, Mihai Dalea, Mitglieder des ZK der RAP, des Staatsrats und der Regierung, Leiter von Zentralinstitutionen und Massenorganisationen sowie der Künstlerverbände.
Das Essen verlief in einer besonders herzlichen und freundschaftlichen Atmosphäre.
NW, 14. Jg., Nr. 3964, 26. Januar 1962, S. 1
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[1962. Anton Breitenhofer. Dachzeile: Reden der Teilnehmer an der Landeskonferenz der Schriftsteller]
Reden der Teilnehmer an der Landeskonferenz der Schriftsteller
Anton Breitenhofer
Der von Genossen Mihai Beniuc vorgelegte Bericht hat uns ein lebendiges Bild der Erfolge vermittelt, die unsere Literatur in den letzten Jahren erzielt hat. Besonders erfreulich sind die bedeutenden Fortschritte im Bereich der Prosa und der Dramatik, besonders was die Behandlung der mit unserer Gegenwart verbundenen Probleme betrifft. Die erzielten Leistungen sind vor allem der Anleitung der Literatur durch die Rumänische Arbeiterpartei zu verdanken, der Tatsache, dass unsere Schriftsteller entschlossen die Positionen des sozialistischen Realismus bezogen haben.
Indem sie ihre Inspiration aus der gleichen brodelnden Realität unseres sozialistischen Aufbaus schöpfte, hat die deutschsprachige Literatur als organischer Bestandteil der neuen Literatur der RVR ebenfalls einen qualitativen Sprung gegenüber der Vergangenheit gemacht. Eines der unbestreitbaren Verdienste dieser Literatur ist es, dass es ihr in grossem Masse gelang, eine der wichtigsten Errungenschaften unseres sozialistischen Aufbaus widerzuspiegeln, nämlich die unerschütterliche Freundschaft und brüderliche Verbundenheit, des rumänischen Volkes und der nationalen Minderheiten unseres Vaterlandes. Der Redner erwähnte einige repräsentative Arbeiten der letzten Jahre, die in deutscher Sprache erschienen sind, wie die Gedichte von Alfred Margul-Sperber und Franz Liebhardt, den Roman „Reisigfeuer“ von O. W. Cisek, die Romane „Jetzt, da das Korn gemahlen“ von A. Lillin, „Die Sterne leuchten heller“ von Hertha Ligeti.
Am erfreulichsten ist jedoch in letzter Zeit die Tatsache, dass in der deutschsprachigen Literatur unseres Landes eine Reihe neuer Namen aufgetaucht sind, die Namen junger Menschen, die in den Arbeiten nicht allein wahre Begabung, sondern auch entschlossene Ausrichtung auf grosse und aktuelle Themen zeigen. Auf dem Gebiete der literarischen Reportage waren Erfolge zu verzeichnen. Eine ganze Reihe tüchtiger junger Reporter ist in den Spalten der Zeitungen „Neuer Weg“, „Die Wahrheit“ und „Volkszeitung“ anzutreffen, ebenso in verschiedenen Sammlungen.
Ein wichtiger Tätigkeitsabschnitt der deutschen Schriftsteller unseres Landes sind die Übersetzungen aus dem Rumänischen. ln grosser Anzahl wurden sowohl die Werke der Klassiker als auch die der zeitgenössischen Schriftsteller übersetzt. Solche Übersetzungen werden nicht nur von den Verlagen herausgebracht, sondern erscheinen regelmässig auch in der Literaturbeilage der Zeitung „Neuer Weg“, in der Zeitschrift „Neue Literatur“ und in anderen Zeitschriften.
Indem ich diese Erfolge erwähne, möchte ich keineswegs darüber hinweggehen, dass die deutschsprachige Literatur unseres Landes noch ernste Mängel aufweist, und zwar hinsichtlich der komplexeren Behandlung der neuen Erscheinungen des sozialistischen Aufbaus in unserem Land. Ich bin überzeugt, dass auch die deutschsprachigen Schriftsteller von dieser Konferenz einen neuen, wichtigen Ansporn zur Erfüllung der ihnen obliegenden Aufgaben mitnehmen werden.
Dieser Tage war ich im Rayon Grosssanktnikolaus — einem durchgängig kollektivierten Rayon mit zahlreichen Millionärwirtschaften. Im Laufe der Gespräche, die ich mit Kollektivbauern führte, haben diese mit Recht darauf hingewiesen, dass ihr heutiges Leben, die im gegenwärtigen Entwicklungsstadium der Kollektivwirtschaft aufgetretenen Fragen über die in vielen Arbeiten, die die Kollektivierung behandeln, widergespiegelten Tatsachen hinausragen. Mit Recht verlangen sie von den Schriftstellern eine Antwort auf die Fragen, die sie gegenwärtig beschäftigen.
Ebenfalls in diesen Tagen habe ich meine Heimatstadt Reschitza besucht. Ich sprach mit zahlreichen Freunden und Bekannten, grösstenteils Arbeiter und Techniker, im Werk. Unsere Diskussionen drehten sich natürlich vor allem um Fragen, die die stürmische Entwicklung des Werkes und der Stadt aufwerfen. Ich darf mit allem Verantwortungsgefühl behaupten, dass das, was jeder dieser Arbeiter gesagt hat, Thema einer literarischen Arbeit bilden könnte. Das heutige Leben der Arbeiter und Bauern, die gewaltige Erfahrung, die diese Menschen im Zuge des Aufbaus des Sozialismus gewonnen haben, ihr seelischer Reichtum, ihre edlen Bestrebungen, ihr Vertrauen und ihre Liebe für die Partei, für unser teures Vaterland — dies alles sind wundervolle Themen, die den Schriftstellern einer früheren Generation nicht bekannt waren. Es sind Themen, die es verdienen, dass wir ihnen alle unsere Kräfte widmen.
NW, 14. Jg., Nr. 3967, 30. Januar 1962, S. 4
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[1962. Oscar Walter Cisek. Dachzeile / Supratitlu: Din cuvîntul participanţilor la Conferinţa pe ţară a scriitorilor]
Oscar Walter Cisek
Datorită condiţiilor de viaţă şi de muncă cu totul excepţionale şi nespus de îmbucătoare create tuturor scriitorilor noştri de către Partidul Muncitoresc Romîn, în frunte cu tovarăşul Gheorghe Gheorghiu-Dej, şi de guvernul ţării noastre, poezia şi proza germană de la noi au avut şi au de înregistrat unele succese remarcabile. Pentru sprijinul înţelept, care contrastează atît de mult cu indiferenţa statului burghez de altă dată, noi, scriitorii de limbă germană, rămînem profund recunoscători conducerii ţării noastre care de la 23 August 1944 încoace a reuşit să transforme pînă în temelie viaţa poporului romîn ca şi a minorităţilor naţionale, strîns unite pentru realizarea ţelului comun, pentru socialism.
Scriitorii de limbă germană care s-au alăturat cu toată convingerea efortului comun de făurire şi dezvoltare a literaturii noastre realist socialiste îşi dau perfect de bine seama de lipsurile şi scăderile lor. Ştim că mai sînt multe de făcut pentru oglindirea cu adevărat fidelă a vieţii din întregul cuprins al ţării în scrisul nostru, în poezia, în proza, în dramaturgia noastră — dramaturgie care se află de altminteri, abia într-o fază de încercări promiţătoare. In ceea ce priveşte teatrul, piesele bănăţeanului Hans Kehrer merită totuşi atenţiunea scenelor noastre.
Alături de întreaga literatură din ţara noastră, avem cîţiva autori maturi, precum şi un tineret înzestrat şi însufleţit, dornic să contribuie prin scrisul său la construirea socialismului. Vorbitorul a amintit lucrările poetului Alfred Margul Sperber, romanul „Victorie în oraşul muncitoresc“ al lui Anton Breitenihofer, versurile ciclului „Sărmanul Konrad“ ale lui Franz Liebhardt, lirica lui Oskar Pastior, precum şi lucrările unor prozatori tineri ca Paul Schuster, Franz Storch şi alţii.
După ce s-a referit la problema traducerilor — amintind şi răspîndirea tot mai mare de care se bucură şi în străinătate operele unor scriitori de limbă germană din ţara noastră — vorbitorul a spus în încheiere:
Scrisul minorităţilor naţionale constituie o parte integrantă a literaturii din Republica Populară Romînă. Noi, scriitorii de limbă germană, nu vom precupeţi nici un efort spre a dovedi că sintern demni de atenţia, de sprijinul care ni se acordă cu atîta înţelegere.
Scînteia, anul XXXI, nr. 5423, 29 ianuarie 1962, p. 3
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[1962. Oscar Walter Cisek. Dachzeile: Reden der Teilnehmer an der Landeskonferenz der Schriftsteller]
Oscar Walter Cisek
Dank der hervorragenden und ausserordentlich erfreulichen Lebens- und Schaffensbedingungen, die die Rumänische Arbeiterpartei mit Genossen Gheorghe Gheorghiu-Dej an der Spitze sowie die Regierung unseres Landes all unseren Schriftstellern bieten, hatten und haben die deutschsprachige Dichtung und Prosa bei uns einige bemerkenswerte Erfolge zu verzeichnen. Für die weise Hilfe, die sich so sehr von der Gleichgültigkeit des bürgerlichen Staates von einst unterscheidet, hegen wir deutschsprachigen Schriftsteller tiefe Dankbarkeit gegenüber dar Führung unseres Landes, der es seit dem 23. August 1944 gelungen ist, das Leben des rumänischen Volkes sowie der nationalen Minderheiten, die in Verwirklichung des gemeinsamen Zieles, für den Sozialismus, eng vereint Zusammenwirken, von Grund auf zu wandeln.
Die deutschsprachigen Schriftsteller, die sich zutiefst überzeugt dem gemeinsamen Bemühen um die Schaffung und Entwicklung unserer realistisch-sozialistischen Literatur angeschlossen haben, sind sich ihrer Schwächen und Mängel vollauf bewusst. Wir wissen, dass noch viel zu tun übrig bleibt, um das Leben aller Gebiete des Landes in unserem Werk, in unserer Dichtung und Prosa sowie in unserem Bühnenschaffen — das übrigens die Phase vielversprechender Anfänge noch nicht überschritten hat — wahrhaft getreu widerzuspiegeln. Was das Theater angeht, so verdienen die Stücke des Banaters Hans Kehrer dennoch die Aufmerksamkeit unserer Bühnen.
Gleich der gesamten Literatur unseres Landes, haben wir einige reife Autoren, sowie eine begabte und begeisterte Jugend, die danach strebt, durch ihr literarisches Wirken zum Aufbau des Sozialismus beizutragen. Der Redner erinnerte an das Werk des Dichters Alfred Margul-Sperber, an Anton Breitenhofers Roman „Sieg in der Arbeiterstadt“, an die Verse aus dem Zyklus „Der arme Konrad“ von Franz Liebhard, an die Lyrik Oscar Pastiors sowie an die Arbeiten einiger junger Prosaschriftsteller, wie Paul Schuster, Franz Storch und andere.
Der Redner ging dann auf die Frage der Übertragungen ein — wobei er auch die immer grössere Verbreitung erwähnte, deren sich die Werke einiger deutschsprachiger Schriftsteller Rumäniens im Ausland erfreuen - und sagte abschliessend:
Das Schrifttum der nationalen Minderheiten bildet einen Bestandteil der Literatur der Rumänischen Volksrepublik. Wir deutschsprachigen Schriftsteller werden keine Mühe scheuen, um zu beweisen, dass wir der Aufmerksamkeit und der Unterstützung würdig sind, die uns so verständnisvoll erwiesen werden.
NW, 14. Jg., Nr. 3967, 30. Januar 1962, S. 5
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[1964. Oskar Pastior: XX.]
XX
Oskar Pastior
O schöne. Zeit. Vollendung kommt uns zu
aus uns gemässem Kampf — der Sieg bist, Heimat, du.
Wir halten Jahresjahre in der Hand. O welch Gewicht!
Jahrhunderte erwögen dieses Gutsein nicht,
das aufgegangen ist aus rechter Saat.
0 schöne Zeit, die unsern Wuchs gestaltet hat!
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Und auch zu überblicken wuchs in uns die Sicht
und ward uns auf Gerüsten zuerkannt.
Am Anfang stiegen wir, und vor uns war das Licht;
doch heller, immer heller ward das Land,
denn jeden Anstieg säumten Tag und Nacht
mit Vorschuss Freude wir, weit aufgespannt
am Schwung der Masten unerhörter Fracht:
die ganze Strom gewordne Energie.
Da hat die Sicht uns glühend jung gemacht.
O Ausblick weit! Wie bist du tief begründet,
dass alles, was wir tun, in deine Schönheit mündet!
Wir breiten, was uns stolz macht, offen aus.
Wir essen unser Brot. So wirklich wächst das Haus.
Das endlich Unsere, von dem wir träumten, schau: bist du
August — o Ausblick weit! Vollendung kommt uns zu.
NW, 16. Jg., Nr. 4762, 23. August 1964, o. S. (Dachzeile: Augustbilanz. Beilage anlässlich des XX. Jahrestages der Befreiung Rumäniens vom faschistischen Joch)
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[1964. Oskar Pastior: Im immerwährenden August. Reschitza]
Im immerwährenden August
Reschitza
Oskar Pastior
Als der neue Hochofen fertig war, wurde er angeblasen, und nun liefert er
Roheisen, Charge um Charge.
Nichts ist verwunderlich dran, aber alles ist
wunderbar, denn seit jenem, unserem glühenden August
vollziehen die Menschen in unserem Land
selber die Wunder der Ordnung, die einfach ist,
weil sie den Menschen zum Maß hat.
Seit Tagen nun glüht dieses jüngste Wunder
heiß in unser Herz, daß es mitschlägt im
neuen Hochofen:
So wunderbar ist dies alles, die
Schmelzer am Kommandopult, die
Hebel und Signale der Nützlichkeit, die
Ausmaße in der Schrittweite des Jahrtausends, die
Sterne gebärenden Schmelzpfannen der Zukunft,
glühende Früchte, sprühende Samen, aus denen
der Stahl wächst, klug verästelt, und
irdisches Brot und Honig in den Blüten
fürs Haar der Geliebten, fürs Richtfest im Gerüst,
neue Gefühle im Duft, noch unbenannt
von der Schöpferkraft ihrer Erbauer.
Und noch immer, immer wieder
auf der Tribüne des Abstichs wachsen
wunderbare Funken und Sterne.
Als der neue Hochofen fertig war, wurde er angeblasen und nun liefert er
Roheisen, Charge um Charge
im immerwährenden August.
Neue Literatur, 15. Jg., Nr. 4, August 1964, S. 7 (Sonderheft: 20 Jahre freies Rumänien)
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[1967. Oskar Pastior: Dedicaţie]
Dedicaţie
Oskar Pastior
Orelor care-au căzut în lupta pentru frumuseţe.
Luptătorilor necunoscuţi, cufundaţi în matricea vremii.
Acelor prime schimburi nocturne fără state îndelungi de serviciu,
entuziasmelor trase la faţă,
năduşelii de nimeni cîntărită.
Frumuseţea are-o memorie-adîncă.
Ea scaldă-n lumină frunţi şi construcţii şi cărţi.
Ea dăruie muncii bucuria
ce ne face să-i spunem „a noastră“
şi dincolo de ore.
Un nou chip de-a avea s-a ivit
şi se revarsă ca o trezire fericită,
trecînd din noi înşine în lucruri, şi înapoi în privelişte.
Noi înmulţim aceea ce nu ne era străin niciodată:
dreptul frumuseţii de-a fi pretutindeni acasă,
O! Şi orele-accstea, luptătorii noştri necunoscuţi
se cufundă-n memoria ţării
şi se ridică în monumentul perpetuu al verii auguste.
In româneşte de Veronica Porumbacu
România liberă, nr. 7105, 22 august 1967, p. 3
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[1964. Hans Untch: Wandlung. Zeichnung]
NW, 16. Jg., Nr. 4762, 23. August 1964. o. S. (Dachzeile: Augustbilanz. Beilage anlässlich des XX. Jahrestages der Befreiung Rumäniens vom faschistischen Joch)
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[1964. Helfried Weiss: Weg aus der Wirrnis]
Weg aus der Wirrnis
Helfried Weiss
Wenn ich auf diese zwanzig Jahre zurückblicke, so tue ich das mit einem Gefühl der Genugtuung und Zufriedenheit. Wenn ich den Weg, den ich in diesen Jahren begangen habe, in Gedanken zurückverfolge, so kann ich nur feststellen, dass es ein Weg war, der aus dem Dunkel und den Wirrnissen des Krieges Schritt für Schritt herausführte zu immer besseren Lebensbedingungen, unbeirrbar ausgerichtet auf eine lichte und glückliche Zukunft. Ich tue es, erfüllt von tiefster Dankbarkeit der Partei und der Regierung gegenüber, deren weisheitsvolle Führung mir als einzelnem innerhalb der Gemeinschaft aller Werktätigen, die Bedingungen zu Entwicklung und Fortschritt sicherte.
Als Professor habe ich in dieser Zeitspanne zuerst in Bukarest, dann in Temesvar und zuletzt in meiner Heimatstadt Kronstadt viele Tausende Schüler unterrichtet. Die Bedingungen aber, unter denen der Unterricht stattfinden konnte, waren von Jahr zu Jahr bessere. Wenn beim Abschluss des letzten Schuljahrs das Lehrerkollektiv der Kronstädter Achtklassenschule Nr. 4, dem ich angehöre, stolz sein durfte auf die erzielten Erfolge und die verdiente Anerkennung dieser Erfolge, dann müssen wir uns daran erinnern, dass die Bedingungen, unter welchen diese Erfolge heute möglich sind, nicht immer gegeben waren, und dass gerade diese zwanzig Jahre revolutionärer Umgestaltungen sie geschaffen haben. Bessere Schulbücher, ein reicheres Lehrmaterial und schönere Schulräume stehen uns heute zur Verfügung. Wiederholte Gehaltsaufbesserungen, wie zum Beispiel die im jüngsten Partei- und Regierungsbeschluss vorgesehenen, schufen und schaffen uns Professoren immer bessere Lebensbedingungen, waren und sind eine Anerkennung unserer Arbeit und Ansporn zu besseren Leistungen. Und um die Ausbildung meiner drei Söhne brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Die Zukunft steht ihnen offen.
Vielleicht die grösste Bedeutung in meinem Leben hatten die Jahre, die seit dem 23. August 1944 verstrichen sind, für meine Tätigkeit als Graphiker. Sie erst eröffneten mir die Möglichkeit eines befriedigenden künstlerischen Schaffens, die Möglichkeit, meine Arbeiten in Kronstadt und Bukarest
sowie auch einigemale im Ausland ausstellen zu können. Dank der Hilfe, der Anerkennung und der Anleitung durch die Partei konnte ich in diesen zwanzig Jahren meinen Weg als Künstler finden.
So gibt es für mich heute nichts Schöneres, als mich immer wieder mit Motiven aus unserem Leben auseinanderzusetzen. Die unendliche Mannigfaltigkeit der Themen, die das Leben in unserer Volksrepublik dem Künstler heute bietet, regt mich zu immer neuer Auseinandersetzung mit ihnen an, erweckt in mir Freude und Lust und immer neue schöpferische Kraft im Ringen um die entsprechende künstlerische Form.
Niemals zufrieden mit dem Erreichten, immer vor neuen, beglückenden Anfängen, finde ich hier eine Befriedigung, wie ich sie mir schöner nicht vorstellen kann. Denn gerade, weil in unserer Gesellschaftsordnung der Künstler nicht als einzelner neben dem Leben einherläuft, sondern als Glied der Gemeinschaft in ständiger und engster Verbundenheit mit ihr gestaltet, kann er restlose Befriedigung in seiner Tätigkeit finden.
Wenn ich nun auf meinem Weg vom bisher Erreichten weiterschreite in die Zukunft, dann will ich versuchen, mit meiner Arbeit meinen Dank an Partei und Regierung zum Ausdruck zu bringen: In meinem Beruf als Professor, durch gewissenhafte, fleissige Erfüllung aller Aufgaben, in meiner Tätigkeit als Künstler aber durch ständige Steigerung der Aussagekraft meiner Graphiken und durch Bereicherung der künstlerischen Mittel, im unermüdlichen Ringen um die gültige Form.
NW, 16. Jg., Nr. 4762, 23. August 1964. o. S. (Dachzeile: Augustbilanz. Beilage anlässlich des XX. Jahrestages der Befreiung Rumäniens vom faschistischen Joch)
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[1949. Alfred Margul Sperber: Stalin]
Alfred Margul Sperber: „Stalin”, in: Neuer Weg, 1. Jg., Nr. 238, Mittwoch, 21. Dezember 1949, S. 1
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[1950. Alfred Margul Sperber: A. Toma - dem Fünfundsiebzigjährigen. Dachzeile: Zum 75. Geburtstag des Dichters A. Toma]
Hier klicken, um den Text zu lesen, der in der Zeitung Neuer Weg, 15. Februar 1950, S. 7, erschienen war.
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[1954. Alfred Margul Sperber: Nach zehn Jahren]
Nach zehn Jahren
Alfred Margul Sperber
Ich bin am Dreiundzwanzigsten geboren;
September war der Monat, mir bewusst.
Doch zum Geburtstag hab’ ich neu erkoren
Mir nun den Dreiundzwanzigsten August:
Da ward mir wirklich das Geschenk des Lebens,
Erblickte ich das wahre Licht der Welt!
Bis dahin hofft’ ich lebenslang vergebens
Dem Stern entgegen, der die Zeit erhellt...
So bang war jener Sommer, unermessen;
Wir wussten nicht wie nah’ die Rettung sei.
Doch eines Tags — nie werd’ ich ihn vergessen
Erklang es wie ein ungeheurer Schrei
In unsrer Strasse... Können Menschenworte
Beschreiben, was aus diesem, Schreie rief?
Das war kein Schrei von jetzt und diesem, Orte -
Jahrhunderte von Sklaven stöhnten tief;
Millionen Menschen, die im Dunkel fronten,
Starrten mit blinden Augen in den Tag,
Gegen die Mächte, die im Lichte wohnten,
Aufreckten ihre Fäuste sich zum Schlag;
Geschlechter von Geschändeten, Verdummten,
Erhoben sich und forderten ihr Recht;
Und Feuerzeichen, die im Dunkel flammten,
Riefen zum letzten, härtesten Gefecht...
Dann war es wie ein Jubel ohne Ende,
Der alle Menschen in sein Brausen schloss —
Wir küssten uns und reichten uns die Hände
Und drängten vorwärts, vorwärts atemlos...
Dort, in des Menschenmeeres Schoss geborgen,
Der Dankesjubel immer steiler stieg,
Und lächelnd, strahlend wie ein Frühlingsmorgen
Von unsrem Glücke und von seinem Sieg,
Vom Rausche der Befreiung hochgetragen,
Stand ein Sowjetsoldat auf seinem Tank!...
Was kann ich heute nach zehn Jahren sagen,
Ich, der ich damals wortlos war vor Dank.
Neuer Weg, VI. Jg., Nr. 1666, Freitag, 20. August 1954, S. 3. (Wochenbeilage für Litaratur und Kunst, Nr. 8)
[1957. Alfred Margul Sperber: Frumoasa primăvară a acelei ierni...]
Dachzeile / Supratitlu: 1947 - Republica Populară Romînă - 1957
Frumoasa primăvară a acelei ierni...
Alfred Margul Sperber
In iarnă primăvara cea nouă s-a ivit!
Poporu-şi dete seamă ce foc îi arde-n vine!
In gerul liberării cu toţii am simţit
C-abiă atuncea „ţara“ o „patrie“ devine.
Au patrie(!?) fusese cumvà pămîntul cel
In care şi sudoarea ne-o cheltuiam amarnic,
Şi măduva din oase, tiranul cel mişel
Şi domnii săi, cruzi, lacomi, ne-o prăpădeau zadarnic?
Dar iarna grea se duse în prag de Anul Nou;
Întîiul ce cu aur răbojul ni-l crestează;
Şi vechiul an se stinse murind fără ecou,
Ducînd cu el durere şi împilări şi groază.
Republică a noastră! Cuvînt înalt, sublim,
Ce însăilezi in tine speranţe, dor şi vrere,
Şi soarta noastră nouă şi tot ce năzuim,
Voinţă creatoare şi faptă şi putere.
Republică! Pe cîmpuri imense, aurii,
Văd sute de tractoare şi-n vastele uzine
In cîntec de ciocane, sirenele zglobii,
La munci în zori ne cheamă, de voioşie pline.
Tu eşti al păcii noastre înalt ocrotitor,
Duşmanul, pururi gata cu noi spre a-l răpune;
Ce mîndri, fără grijă, vor creşte-n viitor,
Sub paza ta, copiii acestor vremuri bune!
Republică a noastră-a poporului, salut!
Şi ţie, ce ne-ai dat-o, Partid, recunoştinţă!
Eşti fericire, rîvnă, belşug şi păcii scut,
Şi muncii noi îndemnuri îi dai şi biruinţă!
In româneşte de Lazăr Iliescu
Gl, Nr. 50 (196). joi 12 decembrie 1957, p. 3
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[1958. Alfred Margul Sperber: Zehn Jahre Rumänische Arbeiterpartei / Zece ani Partidul Muncitoresc Român]
ALFRED
ZEHN JAHRE RUMÄNISCHE ARBEITERPARTEI
Zehn Jahre gingen erst seither ins Land?
Du hast, Partei, doch längeren Bestand!
Du bist uns ja, wie Eltern einem Kind,
Die ihm schon immer da gewesen sind.
Wie alles, was uns teuer ist und nah.
Das Volk, die Heimat: warst du immer da!
Wer lehrte uns den Sinn des Lebens sehn,
Daß wir vereinigt jeden Sturm bestehn,
Warum es Armut gibt und Überfluß,
Daß unser Kampf die Welt verändern muß?
Wer gab uns in der Dunkelheit das Licht,
In der Verzweiflung Mut und Zuversicht?
Wer sprach uns Kraft und Trost und Hoffnung zu
In trüben Tagen, Nächten ohne Ruh?
Wer hat uns in die Qual der Kerkernacht
Den Glauben an die bessere Zeit gebracht?
Wer stählte uns mit Trotz und Widerstand,
Wenn jede Aussicht auf Erlösung schwand?
Wer führte uns durch Untergang und Krieg
Im Kampf um die Befreiung bis zum Sieg?
Und nun, da eine neue Welt ersteht,
Wer gibt das Wissen uns, worum es geht?
Daß wir verstehn: der Friede nur erhält
Im Bunde mit der Arbeit diese Welt!
Wer lehrt uns, rät uns, stärkt uns mit Vertraun,
Wenn wir beherzt den Sozialismus baun?
Wer plant für uns den Umbruch dieser Zeit
Und macht die Träume uns zur Wirklichkeit?
Zehn Jahre gingen erst seither ins Land?
Du hast, Partei, doch längeren Bestand!
Du zählst ja nicht nach Jahren, denn du bist
Des Volkes Macht, die unvordenklich ist!
Neue Literatur, 9. Jg., Nr. 2, 1958, S. 11
[1958. Alfred Margul-Sperber: Der „Sputnik“]
Der „Sputnik“
Alfred Margul-Sperber
O Schöpfer Geist, sprichst Du erneut: Es werde!?
Verwirklicht ist der Menschheit kühnster Traum!
Der Mensch zerbricht die Schranken dieser Erde
Und wirft sich jubelnd in den Weltenraum!
Was alles auch dem Menschen zu erreichen
Vergönnt war durch erfinderischen Rat,
Nichts lässt sich dem Unglaublichen vergleichen:
Geblendet steht die Welt vor solcher Tat!
Was sie auch noch so überschwenglich sagen,
Sowjetunion, sie sagen nicht zu viel!
Doch warst du nicht in deinen ersten Tagen
Schon ausgerichtet auf dies hohe Ziel?
Die Nabelschnur der Erde ist zerrissen,
Uns winken Fernen, die kein Traum ermisst!
Wir aber lächeln sinnvoll, denn wir wissen:
Es gibt ein Wunder, das viel grösser ist!
Es gibt ein Märchen, das ward Wirklichkeit:
Es war einmal ein Volk in alten Zeiten,
Das brach die Fesseln der Vergangenheit,
Um in die Zukunft kühnen Flugs zu gleiten!
Und dieses Volk zerbrach sein altes Haus,
Sein Knechtsgeschick, sein Leben trüb im Dämmern
Und stürmte in den Sternenraum hinaus,
Um an das Tor des Morgenrots zu hämmern!
In einer Welt, von ewigem Hass geschieden,
Wo Mensch den Menschen stets in Bande schlug,
Trug dieses Volk fortan zum ewigen Frieden,
Zur wahren Freiheit kühn sein Sternenflug!
Ein Volk zerschlug den Zwang von Raum und Zeit,
Den Zwang der Nötigung und der Beschwerden,
Erschloss die Pforte zur Unendlichkeit,
In der schon seine Kinder wandeln werden...
Es war einmal in einer andern Zeit —
So hat das grosse Märchen angefangen.
Und dieses Märchen wurde Wirklichkeit!
Erst vierzig Jahre sind seitdem vergangen!
Das freie Volk begann den Himmelslauf,
Als erstes löst es sich von Erdenschwere.
Wie schwänge je sich zu den Sternen auf,
Wer noch an Not und Zwang gekettet wäre?
Neuer Weg, Almanach 1958, S. 44
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[1960. Alfred Margul-Sperber: Dass man auf Erden ruhig schlafen kann!]
Dass man auf Erden ruhig schlafen kann!
Alfred Margul-Sperber
Ich muss jetzt an die vielen Menschen denken,
Die ich in meinem Leben schlafen sah:
Ich muss mich in ihr Dasein tief versenken.
Sie sind mir immer nah, sind immer da.
So sehr verschieden sind hier im Bereiche
Des Schlafs die Dinge: keins dem andern gleich.
Nicht einmal jeder Atem ist der gleiche,
Und jedes Antlitz ist ein andres Reich.
Hier eines weich, gelöst, wie eine Welle
Verrinnend schon an des Erwachens Rand;
Das andre trotzig, rauh, in harter Helle
Dem Hammerschlag des Tages zugewandt.
Manche sind hingegen ganz in Küssen
Und immer neue Nahrung sucht ihr Mund;
Und andre trauern, dass sie scheiden müssen
Und ihre Schritte tasten fremden Grund.
Und eines lauscht und will sich noch besinnen
Auf ein Verlornes, das ihm alles war;
Das andre rauscht mit allen seinen Sinnen
Talabwärts in die Morgenröte klar.
So sehr in ihrem Ton und Tun verschieden —
Sie haben alle eines doch gemein:
Sie alle atmen tief das Ruhn, den Frieden,
Sie wollen ganz vom Schlafe trunken sein!
Ich muss an alle diese Menschen denken
Und spür’s im Herzen wie ein Feuer lohn:
Wie kann sich ihnen jetzt der Schlaf noch schenken.
Wenn Mord und Untergang die Welt bedrohn?
Wie kann ich meinen Teil dazu entrichten,
Dass wir für immer brechen diesen Bann.
Dass wir nicht mehr der Fron des Blutes pflichten.
Dass man auf Erden ruhig schlafen kann?!
Neuer Weg, Almanach 1960, S. 66
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[1959. Alfred Margul-Sperber: Der Sinn des 23. August]
Der Sinn des 23. August
Alfred Margul-Sperber
Der Jubelruf der Millionen: Endlich!
Ein ganzes Volk zerbrach der Knechtschaft Bann.
Heut ist uns unser Glück fast selbstverständlich —
doch weiß auch jeder, wie es einst begann?
Und wissen alle noch, wie viele starben,
daß unsre neue Welt geboren ward?
Wie viele in der Kerkernacht verdarben,
daß Freiheit blühe unsrer Gegenwart?
Der Dreiundzwanzigste: von tausend Tagen
der letzte, der entscheidungsschwerste Tag,
von Schlachten, die das Arbeitsvolk geschlagen,
der äußerste, der ungeheur'ste Schlag,
geplant von der Partei und vorbereitet,
in allen Einzelheiten, Zug um Zug,
gekämpft von Kommunisten und geleitet,
der Sturmlauf, der das Volk zum Siege trug!
Das Volk im Osten half den Sieg bereiten:
vor seinem Stoß schmolz Hitlers Heer wie Schnee.
Und seine Pflicht erstattete beizeiten
der Tudor-Held mit der Sowjetarmee.
Und während an der Front in jenen Tagen
das Sowjetheer zerbrach die Nazimacht,
hatt’ die Partei, den innern Feind zu schlagen,
im Kampfe die Befreiungstat vollbracht!
Arbeiter garden, Helden schlank wie Tannen
standen mit den Soldaten Brust an Brust
und was Lupeni und Grivita begannen,
vollendete der Aufstand im August!
Wir reichten weiter die erhaltenen Gaben
und halfen, wie man Hilfe uns gewährt:
bei Szegedin und in der Tatra haben
sich unsre Helden brüderlich bewährt.
Kämpfer der Arbeit, Partisanen, Helden,
wie eh und je zum Widerstand bereit —
wo sind die Lieder, die der Nachwelt melden
den Glanz und Ruhm der Taten dieser Zeit?
ln ihrem Kampf war jeder Kampf enthalten,
den unentwegt seit grauen Zeiten schon
das Arbeitsvolk mit feindlichen Gewalten
geführt, um zu zerbrechen seine Fron;
in ihrem Kämpfen und in ihrem Wagen
war wie ein Widerhall aus Zeiten alt,
was alle dulden mußten und ertragen,
die sich erhoben gegen die Gewalt;
in ihrem Kampf und Siegen lichtumflossen
waren als erstes Rot im Morgengraun
die Arbeiter und Bauern eingeschlossen,
die heute hier den Sozialismus baun!
So feiern wir an diesem Tag im Bunde
das Kampfeserbe der Vergangenheit,
die Forderung des Tags, den Ruf der Stunde
und alles, was die Zukunft hält bereit!
Neue Literatur, 10. Jg., Nr. 1, August 1959, S. 7-8 (Sonderheft zum 15. Jahrestag der Befreiung)
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22. APRIL 1870
Alfred Margul-Sperber
Du warst dem Dasein gegeben
Vor neunzig Jahren, um dann
Im Herzen der Menschheit zu leben —
So fängt dein Lebenslauf an.
Im Frühling warst du geboren:
Dann hast du für ewige Zeit
Den Menschheitsfrühling beschworen
Und uns aus den Banden befreit.
Daß sich die Befreiung vollende.
Dein Denken ward unsere Tat.
Die Welt der schaffenden Hände
Dankt dir ihren ersten Staat.
Du gabst uns den Mut und die Stärke,
Den Trotz und den Kampf und das Licht.
Den zähen Willen zum Werke,
Der alle Fesseln zerbricht.
Du gabst uns die Liebe zum Leben,
Die niemals ein Zweifel uns raubt.
Im schenkenden, denkenden Geben
Unsterblich erstrahlte dein Haupt.
Im schöpferischen Gestalten
Hast du kein Wagnis gescheut.
Nie wird deine Lehre veralten,
Die sich aus dem Leben erneut.
Du lebst uns heute. nicht minder
Als einst — du bist überall da.
Im glücklichen Lachen der Kinder
Klingt uns deine Güte ganz nah.
Neue Literatur, 11. Jg., Nr. 2, April 1960, S. 14 (Sonderheft zum III. Kongress der RAP und Geburtstag Lenins)
[1960. Alfred Margul Sperber: An die Partei]
An die Partei
Alfred Margul-Sperber
Ich habe dein Wallen und Wirken erkannt
In einer verwandelten Welt,
In der die schaffende Arbeit den Brand
Der Zukunft lebendig erhält.
Du gabst den Menschen der Arbeit die Macht,
Den Willen, die Tat und das Licht,
Und lehrtest den Kampf ihn, durch den er erwacht,
Die Fesseln der Knechtschaft zerbricht.
Dein Wort ist die Güte, der Liebe Gebot,
Doch der Blitzschlag des Grimms für den Feind,
Kampf gegen das Gestern, den Krieg und die Not,
Und Frieden, der alle vereint.
Dein Wort ist der Atem der Menschlichkeit,
Die Stimme des Neuen, das naht.
Und alles Besten vergangener Zeit,
Des Träumers unsterblicher Tat.
Dein Wort ist die Stimme, die niemand vergisst,
Durch die sich die Menschheit besinnt,
Was ihr verlorenes Eden ist:
Das Glück, das dein Kampf uns gewinnt.
Das Glück der Gemeinschaft, in Arbeit gesellt, |
Zum Aufbau der Neuen Zeit,
Und der brausende Sturm der Maschinenwelt,
Und der Acker grenzenlos weit,
Verpflichtung und Wettbewerb überplan,
Der den Morgen in Heute kehrt,
Und der stählerne Traum: der Sechsjahrplan,
Der Fülle und Segen beschert.
Partei, dein Antlitz trägt strahlend den Schein
Des Morgenrots künftiger Zeit,
Wie bin ich wert, der Sänger zu sein,
Der dir sein Vergängliches weiht ?
NW, 12. Jg., Nr. 3466, 19. Juni 1960, S. 2)
[1961. Alfred Margul-Sperber: Sternstunden der Menschheit]
Sternstunden der Menschheit
Alfred Margul-Sperber
0 Lerche Mensch, der Erdenlast entbunden
Und sonnenwärts geschnellt in kühnstem Flug!
Unsterblicher Apriltag, da für Stunden
Ein Menschenherz im Weltraum sieghaft schlug
Und eine Botschaft trug in edle Räume
Vom größten, freisten Volke dieser Welt:
Des Menschen Macht verwirklicht alle Träume,
Ist in den Dienst der Menschheit sie gestellt!
Das Buch der Bücher ist die Weltgeschichte!
Die Kinder in den Schulen lesen drin
Nach tausend Jahren Taten und Gedichte
Von German Titow, Jurij Gagarin . . .
Und lesen: Nur ein Volk, von allen Schlingen
Und Lasten der Vergangenheit befreit,
Vermochte dieses Wunder zu vollbringen,
Den Sieg des Menschen über Raum und Zeit!
★
Der Menschheit Brudervolk, Sowjetvolk hehr:
Im Flug durchs All besiegtest du den Raum,
Denn seine Schranken hemmen dich nicht mehr;
Verwirklicht ist des Menschen kühnster Traum.
Vorstürmend in die Zukunft weltenweit
In deinem Plan, der Früchte wunderbar
Den Menschen trägt, besiegst du auch die Zeit
Und machst den Sternentraum auf Erden wahr.
Du läßt im Licht die Erde bunt erblühn,
So wie sie ihre Kosmonauten sahn:
Der Segen strömt aus Arbeit ohne Mühn.
Und diese Welt kennt keine Kriege mehr,
Wenn dein Jahrtausend aufsteigt himmelan,
Der Menschheit Brudervolk. Sowjetvolk hehr!
Neue Literatur, 12. Jg., Heft 6, 1961, S. 13
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[1964. Alfred Margul-Sperber: Das Gute und Grosse]
Das Gute und Grosse
Alfred Margul-Sperber
Eine meiner Verwandten, die seit fast zwei Jahrzehnten in Bukarest lebt,, besuchte vor einigen Wochen zum erstenmal seit vielen Jahren wieder ihre Vaterstadt Suceava. Nach ihrer Rückkehr hatte sie es sehr eilig, mir zu telefonieren, und das erste, was sie mir , sagte, war: „Weisst du, ich bin ganz ausser mir, ich habe Suceava, ohne jede Übertreibung gesagt, wirklich nicht wiedererkannt. Es ist eine ganz neue, wunderschöne und moderne Stadt geworden!“
Diese Worte gaben mir viel zu denken. Ich fragte mich, ob die Einwohner von Suceava, welche die Wandlung, die sich mit ihrer Stadt vollzogen hat, in allen diesen Jahren schrittweise erlebten, auch so ausser sich darüber sind, wie sich ihre Stadt verändert hat. Denn es liegt irgendwie in der menschlichen Natur begründet, dass man das Gute und Grosse, das man erlebt, als etwas Selbstverständliches empfindet und ansieht. Ich muss es daher offen und ehrlich ausspreohen, dass nach meiner festen Überzeugung kein Mensch, der während der vergangenen zwanzig Jahre in unserem Lande gelebt hat, in der Lage ist, der ungeheuren Wandlung zum Guten, die es in dieser Zeit hier gegeben hat, auch nur entfernt gerecht, zu werden. Nur mit diesem Vorbehalte kann ich mich der Aufgabe unterziehen, einiges von dem zu nennen, was mich in unserem neuen Leben besonders eindringlich und herzhaft anspricht.
Zunächst will ich von mir selber sprechen. Ich empfinde es ausnehmend wohltuend und beglükkend, dass ich seit zwanzig Jahren, wie alle Millionen meiner werktätigen Mitbürger, der leidigen Sorge um den morgigen Tag enthoben bin. Es ist für mich nicht minder beglückend, dass ich nicht mehr, wie bis zum 23. August 1944, als Buchhalter, Handelskorrepondent und Privatlehrer tätig sein muss, um mein Brot zu verdienen, sondern von meinen literarischen Arbeiten auskömmlich leben kann, die früher nichts als ein unproduktiver und brotloser Luxus meiner sogenannten Mussestunden waren. Und es ist auch beglückend für mich, täglich von neuem dessen inne zu werden, dass die Millionen meiner werktätigen Mitbürger, jene ausgemergelten Hungergestalten von einst in ihren alten und abgetragenen Kleidern, heute wohlgenährte und gutgekleidete Menschen sind, welche nach ihrem Arbeitseinsatz die Kaufhäuser, Lichtspieltheater, Theater und Konzertsäle bevölkern, in den Sommerferien zu Hunderttausenden in den Bädern und Erholungsstätten anzutreffen sind und ein gewichtiges Wort im öffentlichen und Kulturleben unseres Landes mitzusprechen haben. Und es ist unaussprechlich beglückend für mich, den glücklichen Kindern unserer Zeit zu begegnen, ihre Anmut, Lieblichkeit und paradiesische Unschuld zu erleben und ihre Tänze, Spiele, Scherze und schelmischen Streiche auf mich wirken zu lassen.
Aber ich gerate da ins Uferlose. Und ich habe dabei gar nicht vom Wesentlichen gesprochen, sondern nur ein paar wahllos herausgegriffene Aspekte seiner Auswirkungen gezeichnet. Denn wo bleiben da die Grosstaten des sozialistischen Aufbaus, die ungeheuren Leistungen unserer Werktätigen für die grosszügige Industrialisierung des Landes, alle die Kombinate, Wasserkraftwerke und Staudämme, die zum Teil schon erfüllten Städtebauvorhaben und Wohnbauprogramme, Leistungen, die durch die Namen Bicaz, Hunedoara und Oneşti angedeutet sein mögen? Wo bleibt die Erschliessung neuer Bergwerke und anderer Rohstoffquellen, wo bleiben die Erfolge in der Kollektivierung der Landwirtschaft und der stürmische Rhythmus auf allen Produktionsgebieten? Und die ungeheuren Erfolge auf den Gebieten des Erziehungswesens, des Aufbaus und der Förderung der Massenkultur (Volksmusik, Volkstanz und Laienspielwesen), der Neuaufbau und die völlige Umstellung des Gesundheitswesens auf eine breite Grundlage, die den Schutz der Volksgesundheit bis in die entlegensten und vergessensten Dörfer des Gebirges bringt.
Und alles das ist seit der entscheidenden Wende des Tages verwirklicht worden, nach der die Bedingungen geschaffen werden konnten, die den Machtantritt des werktätigen Volkes unter der berufenen, zielstrebigen und weisen Führung seiner Partei ermöglichten. Dieser Partei, der mächtigsten und wirksamsten Verkörperung des Willens unseres werktätigen Volkes, gilt, wie immer, auch am Tage der Zwanzigjahrfeier der Befreiung Rumäniens unser aller Dank.
NW, 16. Jg., Nr. 4762, 23. August 1964. o. S. (Dachzeile: Augustbilanz. Beilage anlässlich des XX. Jahrestages der Befreiung Rumäniens vom faschistischen Joch)
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[1965. Alfred Margul-Sperber: In Memoriam]
In Memoriam
Alfred Margul-Sperber
Verstummt ist seiner Stimme Schall,
Die uns zu Kampf und Werk entflammte
Doch wächst nicht brausend überall
Die Welt, die seinem Wort entstammte?
Hört ihr den Pulsschlag einer Welt,
Die mächtig wächst zu neuem Leben?
Den Ruf, den die Sirene gellt?
Seht ihr den Kran, das Laufbrett schweben
Und neue Städte blühen auf,
Mit neuen Werken und Fabriken,
Hochöfen, die in ewigem Lauf
Die Schmelzer mit der Last beschicken?
Und fernhin im Gemeinschaftsland
Erlöst von Rain und Feldmark schwellen
Die Ernten bis zum Himmelsrand —
Der Segen rauscht wie Meereswellen.
Das ist sein Herzschlag, aufbewahrt
In allen Herzen, die ihn lieben,
Die Schrift, aus unserer Gegenwart
Dem Enkel fernster Zeit geschrieben
Vom Mann, der aus dem Volk erstand,
Der Söhne treuster seiner Erde,
Der alles hingab, daß sein Land
Das glücklichste und schönste werde.
19. März 1965
Neue Literatur, 16. Jg., Nr. 2, April 1965, S. 6 (Beiträge anlässlich des Todes von Gheorghe Gheorghiu-Dej)
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[Cf. 1956: Ansprache von Alfred Margul-Sperber / Cuvîntul lui Alfred Margul-Sperber”, in: Lucrările primului congres al scriitorilor din Republica Populară Romînă, 18 – 23 iunie 1956 / Die Arbeiten des ersten Schriftstellerkongresses in der Rumänischen Volksrepublik, 18.-23. Juni 1956, Editura de Stat pentru Literatură şi Artă, Bukarest 1956, S. 433-435; 1958. Alfred Margul-Sperber, „Lumina lui August”, în: Viaţa Românească, anul XI, nr. 8, 1958, pp. 94-96 - text reprodus în: Die Schere – Foarfeca (2), Halbjahresschrift - hjs-online, 5.10. 2017; ]
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[1954. Hans Kehrer: Şi nu va fi război]
Şi nu va fi război
Hans Kehrer
Cînd s-a născut copilul meu,
Am răsădit un pom,
Purtîndu-i dragoste şi lui
Şi puiului de om.
Ca fraţi-alăturl au crescut
Prin ani şi ani, mereu.
E zvelt copilul şi voinic.
E-nalt copacul meu.
Dar el — şi fericirea mea —
Sînt în primejdie — acum.
Vătafii cruntului război
Vor să-i prefacă-n scrum.
Peste-ocean tot urlă, orbi
De-al pustiirii vînt –
De parcă-n toată ţara lor
Nici pomi, nici prunci nu sînt.
Copil şi pom, fiţi liniştiţi:
Nu sîntem singuri, noi!
Cu noi întreaga lume e –
Şi nu va fi război!
În romîneşte de Petre Solomon
Flacăra, anul III, nr. 18 (43), 15 septembrie 1954, f. p.
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[1955. Hans Kehrer: Ruf. Den Kämpfern der Partei gewidmet]
[Dachzeile] Der Partei - dem Baumeister des neuen Lebens
Ruf
Hans Kehrer
(Den Kämpfern der Partei gewidmet)
In die Herzen das Licht!
Das Licht, das sie in den Nächten getragen,
Deswegen die Henker sie blutig geschlagen,
Das Licht, von dem sie im Kerker gesungen,
Bis klirrend die harten Ketten zersprungen.
In die Herzen das Licht!
In die Hirne das Licht!
Das Licht, aus Träumen und Kämpfen geboren,
Das kühn uns aus Knechtung zur Freiheit erkoren;
Das Licht, die alten Gespenster zu hetzen,
Allmächtig, der Armut Bild zu zerfetzen.
In die Hirne das Licht!
In die Häuser das Licht!
Die Kraft, die sie aus den Sturzwässern bringen,
Soll pflügen und weben, soll leuchten und singen!
Wir werden nicht ruhen, in heißem Bemühn,
Bis in dunkelsten Nächten die Sterne erglühn.
In Herzen und Hirne und Häuser das Licht!
In Herzen und Hirne und Häuser das Licht!
Das Licht, das sie in den Nächten getragen,
Soll mächtig erblühn uns zu sonnigen Tagen.
In Herzen und Hirne und Häuser laßt ein
Die Fluten des Lichts - seine Söhne zu sein!
In Herzen und Hirne und Häuser das Licht!
BS, Heft 2, 1955, S. 3
[1960. Hans Kehrer: Und es wird Friede sein]
Neuer Weg, Almanach 1960, S. 72 |
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[1960. Hans Kehrer Entwässerung]
Entwässerung
Hans Kehrer
Das Wasser hat, auf leisen, weichen Sohlen,
Von Jahr zu Jahr und Stück um Stück,
Die besten Äcker heimlich uns gestohlen:
Wir holen unser Eigentum zurück!
Wir dulden weder Rohr, noch Schilf und Binsen,
Wir dulden keinen Schlamm und keinen Sand;
Wir leiden nicht, dass faule Tümpel grinsen,
Wo gestern eine volle Ähre stand!
Hinaus zum Kampf! Wir schultern unsre Spaten
Die schweren Bagger rollen schon heran!
Hinaus zum Kampf! Wo sonst die Störche waten,
Zieht morgen unser erstes Staatsgespann.
Uns helfen aus Fabriken die Genossen
Und stehn mit uns in einer langen Reih.
Kein Tropfen Schweiss wird hier umsonst vergossen!
Das Werk gelingt! Uns lehrte die Partei!
(Das obenstehende Gedicht ist dem Zyklus „Banater Herbst 1958“ entnommen)
Neuer Weg, Almanach 1960, S. 85
[1961. Franz Liebhard: Der Sonnenkelch]
Der Sonnenkelch
Franz Liebhard
Besingen will ich in den Alltagsdingen
Die Spuren deiner Hände, deines Geistes,
Und deiner Kräfte Puls in allem Ringen,
Aus dem ein Werk entsteht, ein zeitgespeistes.
Denn Lob der Gegenwart und ihren Plänen,
Die Ziegel schlägt und brennt dem Haus von morgen
Und überwächst mit ihren stolzen Kränen
Die Türme, wo in schwarzem Nest verborgen
Die letzten Fledermäuse hausen, blinden
Geschicks Geschöpfe mit dem Kopf nach unten;
Sollt unter Menschen Ähnliches sich finden,
Setzt du daran die angebrannten Lunten
Von Sinn und Widerspruch — da sind die Klippen
Der Finsternis gesprengt mit einem Schlage.
So sprengt ein jeder, netzt er seine Lippen
Am Sonnenkelch vom Tische deiner Tage.
Du deckst ihn immer wieder, uns zu laben;
Uns schreckt kein schroffer Fels, auch kein vereister,
Reichst du uns deiner Lehren reiche Waben,
Partei des Kommunismus, unser Meister.
Neue Literatur, 12. Jg., Heft 6, 1961, S. 14
[1961. Astrid Connerth: Das kosmische Zeitalter]
Das kosmische Zeitalter
Astrid Connerth
Die Traube ist reif.
Ihren Kern durchglutet die Sonne.
Süßer Most.
Starker Wein.
Die Traube ist reif.
Unsere Erde ist es auch.
Wie der Sonnenstrahl
in der gläsernen Klarheit des Herbstes
sie klärte,
drang der menschliche Geist
in das Kreisen des Mikrokosmos,
des Makrokosmos —
schuf das kosmische Zeitalter.
Die Raketen,
stark die Sonnenräume zu stürmen
von der Abschußrampe
der Arbeiterklasse.
Unsere Erde ist reif.
Juri Gagarin und German Titow
haben sie klein gesehen.
Reif für
Frieden,
Arbeit,
Freiheit,
Gleichheit
und Glück
aller Völker.
Unsere Erde, ein geringer Bruchteil des Weltalls
wurde für die Selbstvernichtung zu klein.
Aber um Menschen zu gebären
gesund, stark, glücklich und kühn,
die in die Freudenräume des Daseins
vorstoßen
ist sie groß genug.
Neue Literatur, 12. Jg., Heft 6, 1961, S. 15
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[1954. Franz Johannes Bulhardt: Stunden in Stalinstadt]
Stunden in Stalinstadt
Den Arbeitern des heute nach Ernst Thälmann benannten Traktorenwerkes
Franz Johannes Bulhardt
Es bröckelt das alte Gemäuer,
Das einstmals das Leben beengt,
Und Dächer im herbstlichen Schleier
Stehn da, zwischen Hügel gedrängt.
Und dunkel, als Zeuge der Zeiten,
Erhebt sich der rauchschwarze Dom;
Zur Rechten, da sehn wir sich breiten
Die Stadt: einen wachsenden Strom.
Ich lausche dem Rauschen der Linden,
Dem Wind, der die Blätter verstreut,
Und suche ihr Lied zu ergründen,
Ein Lied aus vergangener Zeit.
Ich sehe die Tore sich schliessen,
Die Stadt wird auf einmal so klein,
Mir ist es, als hört ich ein Schiessen
Und sehe den brandroten Schein.
Wer ist’s? Sind es Türken? Tataren?
Wie oft gab es hier ein Gefecht,
Wer weiss wohl, wieviele es waren,
Die starben für Leben und Recht!
Sie haben die Feinde bezwungen,
Der Schuster, der Weber, der Schmied.
Ward je ihre Tat wohl besungen?
Und nannte sie jemals ein Lied?
So lausch ich den rauschenden Bäumen,
dem Wind, der die Blätter verstreut,
Da reisst mich ein Ton aus den Träumen
Auf einmal in unsere Zeit.
Ich höre den Ruf von Sirenen,
Und schirme mein Aug’ mit der Hand:
Ich seh, wo die Felder sich dehnen,
Das Werk, das wir „Thälmann“ benannt.
Es schwinden die Weiten und Zeiten,
Ich steh in Gedanken gehüllt,
Des Spartakus Kämpfen und Streiten
Ersteht nun vor mir wie ein Bild:
Ich meine jetzt Thälmann zu sehen;
Ein Lastschiff hat Weizen gebracht
Den Deutschen, die Hungers vergehen;
Ein Lastschiff der Sowjetmacht.
Doch wollen die Noskes verhindern,
Dass einer dem Schiffe sich naht:
Das Korn, statt nur Hunger zu lindern,
Wie leicht keimt’s im Herzen als Saat!
Doch keimten schon längst in den Massen
Ernst Thälmanns Gedanke und Wort.
Er lehrte sie lieben und hassen,
Auch heute führt er sie an Bord,
— Es schimmert so golden der Weizen, -
Sie spüren: wir sind nicht allein!
Und Thälmann wird alles durchkreuzen,
Das gegen ihr Recht ist und Sein.
Im Reichstag — der Brutstatt von Lügen -
Kämpft Thälmann für Frieden und Recht,
Sein Wort hilft die Herzen zu pflügen
Und ruft sie zum letzten Gefecht...
Für alle hat Thälmann gelitten,
Und Brot und den Frieden begehrt,
Und alle, die Recht uns erstritten,
Sind nun durch dies Werk hier geehrt.
Heut werden durch Thälmann-Traktoren
Die Weiten gepflügt und bestellt.
Das Saatkorn, das er einst erkoren,
Es keimt und es reift in der Welt.
Das Träumen der Kämpfer, ihr Sinnen,
Wir tragen es vorwärts zum Licht!
Im Werke „Ernst Thälmann“ beginnen
Die Arbeiter eben die Schicht...
NW, 6. Jg., Nr. 1689, 17. Seppember 1954, S. 4
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[1961. Franz Johannes Bulhardt: Für das selbsterrichtete Eden. Nach dem XXII. Parteitag der KP der UdSSR]
Für das selbsterrichtete Eden
Nach dem XXII. Parteitag der KP der UdSSR
Franz Johannes Bulhardt
Es war in den marmornen Hallen
das letzte der Worte gefallen.
Zwar hätte man Jahre gebraucht,
die Glut aller Herzen in Worte zu gießen,
Doch muß auch den morgengebärenden Tag
vorerst ein Abend beschließen.
So war von den Lippen von Allen
langsam der Jubel verhallen.
Doch war es nicht,
als wäre die Neunte verklungen,
Und ernüchterndes Licht
flammt in den Saal,
Nicht,
als hielte der bunte Traum einer Nacht
uns umschlungen,
Und plötzlich bricht fahl,
der Alltag herein.
Nein!
Es war ein Fanal,
ein wälderentwurzelndes,
furchenaufreißendes,
ozeanbändigendes
Zukunftssignal.
Das kraftspendend-mitreißend.
Und dennoch behutsam und sacht
die Seele des Menschen durchdrungen.
Zu reifen
das Begreifen,
Zu wandeln
das Denken und Handeln,
Das Denken und Handeln
eines jeden
Für das selbsterrichtete
Eden.
Für das Hohelied, das den Menschen preist.
Und dessen Text —
Kommunismus heißt!
Neue Literatur, 12. Jg., Heft 6, 1961, S. 11-12
[Cf. 21. Dezember 1949. Franz Johannes Bulhardt, „An Stalin” / „Către Stalin”, in: Neuer Weg, 21. 12. 1949, S. 12, in: „Parteidichter – Poeţi de partid”, Halbjahresschrift - hjs-online, 1. 11. 2012; 1956. Ansprache von Franz Johannes Bulhardt, in: Lucrările primului congres al scriitorilor din Republica Populară Romînă, 18 – 23 iunie 1956 / Die Arbeiten des ersten Schriftstellerkongresses in der Rumänischen Volksrepublik, 18.-23. Juni 1956, Editura de Stat pentru Literatură şi Artă, Bukarest 1956, S. 406-409 / „Cuvîntul lui Franz Johannes Bulhardt”, în: Lucrările primului congres al scriitorilor din Republica Populară Romînă, 18 – 23 iunie 1956, Editura de Stat pentru Literatură şi Artă, Bucureşti, 1956, pp. 406-409 ibidem; ]

Erstellt: 31. 3. 2023 - Aktualisiert: 2. 6. 2023, 14:20 Uhr