Freitag, August 21, 2009

Johann Lippet: Das Leben einer Akte

Im Heidelberger Verlag Wunderhorn ist das neueste Buch von Johann Lippet erschienen, in dem er seine Geheimdienstakte aufarbeitet:

Das Leben einer Akte
Chronologie einer Bespitzelung durch die Securitate

158 Seiten
13.5 x 21 cm
6 Abbildungen
gebunden
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-88423-331-3
18.90 EUR

"Die Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit in Form einer Geheimdienstakte gehört zu den unangenehmsten Formen der Auseinandersetzung mit der eigenen Person, die man sich denken kann. Johann Lippet hat sich ihr gestellt - in einer detailreichen Aktenlektüre berichtet er von seiner langjährigen Bespitzelung im Rumänien unter dem Diktator Ceausescu."
Siehe Internetseite des Verlags: http://www.wunderhorn.de/

Einen Kommentar von Richard Wagner zu dem Buch von Johann Lippet können Sie hier lesen.

Siehe auch:

„Viaţa unui dosar“ de Securitate, RFI, 15.9. 2009

Legende ale Securităţii - Legenden der Securitate, Halbjahresschrift - hjs-online, 27. 12. 2009

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Johann Lippet: Die Quelle informiert. Ein BerichtPOP Verlag, Ludwigsburg, 2014, 177 Seiten.



2009 veröffentlichte Johann Lippet 'Das Leben einer Akte', worin er seine Bespitzelung durch den rumänischen Geheimdienst Securitate dokumentierte. In 'Die Quelle informiert' ist es eine fiktionale Herangehensweise, erzählt wird, was die Konfrontation mit dem Repressionsapparat bei einem Menschen auslöst, auch wenn dieser nur indirekt in dessen Visier geraten war. Wolfgang Schmidt, ein ehemaliger Bauingenieur, der in Rumänien darauf bedacht war, nicht anzuecken, wird eines Tages von einem ehemaligen Schulfreund damit konfrontiert, daß sein Name in dessen Akte erwähnt wird, in Berichten, die ein gemeinsamer Bekannter, der nun auch in Deutschland lebt, an die Securitate geliefert hat. Der Schulfreund bittet Wolfgang Schmidt, ihm an der Rekonstruktion von Begebenheiten, die fast vier Jahrzehnte zurückliegen und in den Berichten Erwähnung finden, behilflich zu sein. Bei dem setzt die Beschäftigung mit der Vergangenheit, die für ihn abgehakt schien, einen schmerzvoller Erinnerungsprozeß in Gang, und er muß sich eingestehen, ein Feigling gewesen zu sein. Doch auch Personen aus seinem ehemaligen Bekanntenkreis erscheinen ihm nun in einem zwiespältigen Licht, den Schulfreund verdächtigt er, ihm Berichte vorzuenthalten. Die Vorstellung, der Informant könnte intimes aus seinem Privatleben berichtet haben, läßt in ihm den Entschluß reifen, Selbstjustiz zu üben.


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Secretomania paranoică. Trei cărţi despre Securitate apărute în Germania, RFE, 17.9. 2014 [text], audio.

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[2015. "Karina"]







Aktualisiert - actualizat, 5. 6. 2023, 16 h 

Dienstag, August 18, 2009

Entscheidender Tipp für die Securitate

Den entscheidenden Tipp für die Eröffnung eines operativen Vorgangs (dosar de urmărire informativă - D.U.I.) erhielt die Securitate 1974 von "Gruia". In der Fortsetzung seines Berichts vom 20. Juli 1974, in dem er die einzelnen Texte aus der "Neuen Literatur" (Nr. 4/1974) im Sinne seiner Auftraggeber interpretiert, liefert er das Schlagwort, auf das sich der Geheimdienst beruft, um am 14. November 1974 den operativen Vorgang "Interpretul" gegen William Totok zu eröffnen.
Der "D.U.I." wurde praktisch nie geschlossen und enthält eine Vielzahl von Materialien, die bis im Dezember 1989 - als das Ceauşescu-Regime gestürzt wurde - in der Akte abgelegt sind.
Am 12. Oktober 1974 übergab "Gruia" seinen Bericht an Hauptmann Constantin Chişu - Offizier der für die Inlandsopposition zuständigen Hauptabteilung 1 - und Oberstleutnant Nicolae Pădurariu, der für die gegen die Aktionsgruppe gerichteten Unterdrückungsmaßnahmen verantwortliche Securitateoffizier aus Temeswar.

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ACNSAS, I 210845, vol. 2, ff. 21-22